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Die KBB-Seealpen-Tour 2014    -oder-   „Der Fluch des Regengottes“

Die Planung war einfach: SEXMASCHINEN – oh sorry, es muss heißen:  6 Maschinen, 6 Männer mit jeder Menge Geilheit in der Gashand und außerdem machten sich auch 3 Frauen auf, mit uns mitzufahren. Auch Timm hatte sich noch kurzfristig entschlossen mitzufahren, also waren wir NEUN Peoples, die den Trip in die Seealpen wagten.

Die Seealpen locken mit den höchsten befahrbaren Gipfeln der Alpen, wenn sich die Sonne zeigt – mit gigantischen Ausblicken und mit einem Kurvengewirr, bei dem jedem Biker das Hören und Sehen vergeht. Eben nur etwas für ganze Biker/innen.

Einige Bilder -sozusagen als Vorfreude- haben wir vorab schon mal für Euch eingestellt!
(zum Vergrößern der Bilder – einfach auf das gewünschte Bild klicken)
 
Susi Bilder franz. Seealpen 2014 059 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 179 20140717_163705 20140718_162410 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 014 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 579 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 599 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 634 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 777 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 849 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 874 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 905 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 943 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 1255 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 194 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 201 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 205 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 275 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 319 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 354 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 435 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 454 20140712_104226814 Susi Bilder franz. Seealpen 2014 1165<<<<und dann haben wir festgestellt,
dass wir ganz schön anspruchsvoll geworden sind, denn was man unter einem Zweirad versteht, ist Interpretationssache!

 

Und hier ist er, der Tour-Bericht dieser außergewöhnlichen Seealpen-Tour!

 

Tag 1:  Freitag, 11.07.2014  (360 km Autobahn plus 235 km Landstraße – reine Fahrzeit ca. 8 Stunden)
Treffpunkt war um Sex Uhr Dreißig bei Pia & Wolfgang. Das Wetter hatte ein Einsehen mit uns. Der Himmel war zwar wolkenverhangen, aber die Sonne war ab und zu noch zu sehen! Alle waren mit vollgetankten Maschinen pünktlich vor Ort und wir konnten direkt starten. Susi hatte uns einen Plan auf Papier gemeißelt und nach diesem hatten wir immerhin 595 km vor uns, also nichts wie los.

Um Strecke zu machen nahmen wir die A5 bis Basel. Wir waren gerade auf der Autobahn, schon kam von oben leichter Nieselregen. Und dann noch ein Debakel – kurz nach Offenburg fehlte auf einmal Axel mit seiner HONDA Varadero. Was war los? Wir hielten kurz an, um mit ihm zu telefonieren. Es stellte sich heraus, dass er in einen Nagel gefahren war und ihm das sein Hinterreifen übel nahm – Schei.. der war platt!! Wir standen ca. 2 km vor ihm und er wollte unbedingt, dass wir weiter fahren – er hatte schon Maßnahmen ergriffen und Hilfe geholt. Also Axel, dann komm gesund und munter in’s Aostatal!

Bei diesem miesen Wetter – es war nicht alleine der Regen, es war auch noch kalt geworden – ließen wir uns Zeit, damit Axel mit seinem Malheur auch nachkommen konnte. Also Pause noch in Germania, Maschinen betanken und einen Cafe nehmen.
  <<<< Wie man hier auf dem letzten Bild sieht, erwischte uns auf der Schweizer A6 zu dem „Wetter-Übel“ auch noch ein Stau!

Weil der Regen zunahm, blieben wir nach Basel auf der Schweizer Autobahn und fuhren über Bern, Fribourg bis zur Ausfahrt Bulle. Danach wurde es kurvig: über den „Jaunpass“ (1.508 m). Dort war wieder ein Päuschen fällig. Jeder von uns war durchgefrohren, denn auch die Regenkombis hielten den +4 Grad nicht ganz stand. Im Restaurant „La Lecherette“ hatte man Mitleid mit uns und wir konnten uns bei einer Tasse Cappuccino und so manchem Snack aufwärmen.

    
Die tief hängenden Wolken begleiteten uns aber weiterhin – von Sonne keine Spur!
   

Dann fuhr Jürgen plötzlich mit seiner GS rechts ran. Er hatte anscheinend technische Probleme – NEIN – es war nur eine Schraube von seinem Schräglenkungsdämpfer, die sich gelöst hatte. Also reparabel – alles i. O. und weiter.
 
Und bei diesem Stopp zeigte sich zum ersten Mal die Sonne am Himmel – ja, die letzten helleren Wolken hingen da noch rum, aber die Sonne setzte sich immer mehr durch und vor allem – es wurde wärmer. Wir fuhren weiter über Galgenbuel, Schönried zum „Col des Mosses“ (1.445 m). Dann kam der „Col de la Croix“ (1.778 m) danach vorbei an Martigny zum „Col du Lein“ (1.623 m) und dann zum „Col du Grande Sankt Bernard“ (2.473 m).
<<<<Und was soll ich euch sagen:
Um 20:20 Uhr traf auch unser Axel ein und gesellte sich zu uns. Das Abendessen hatten wir soweit hinausgeschoben, denn wir hatten Angst, dass er uns verhungert!!!!

Streckenbeschreibung:
A5 – Basel – Schweizer AB – A6 – Bern – A12 – Fribourg – Bulle – Jaunpass – Galgenbuel – Schönried – Col des Mosses – Col de la Croix – Martigny – Col du Lein – Col du Grand Sankt Bernhard – Aostatal – Allein. 

Das Ziel:   Agriturismo „Da lo Ratele“ im schönen Valle d’Aosta (im Aostatal) Frazione Villa n3, 11010 Allein AO, Italien

Bei der Anfahrt zu diesem wunderschön, gemütlichen Agriturismo – Hotel könnte man schon in Versuchung kommen, mitten auf der schmalen Passstraße wieder umzukehren, weil man dort oben kein Leben mehr vermuten würde. Wir wurden sofort sehr herzlich begrüßt und haben uns in der ursprünglichen, familiären Atmosphäre sofort wohl gefühlt. Außerdem war das Essen mal etwas ganz anderes (alles was der Berg hergibt) und wirklich super lecker. Wir haben direkt bei der Ankunft ein paar Bierchen auf der Terrasse genommen und die Aussicht genossen. Zum Abendessen ging es dann in den Gemeinschaftsraum (große Gewölbe-Gaststube).

 

Tag 2: Samstag, 12.07.2014    (0 km Autobahn, 284 km kurvige Landstraße – reine Fahrzeit ca. 7 Stunden)
Um 8 Uhr gab es ein ausgiebiges Frühstück mit Ei, Käse, Schinken und Butter, Brot, Marmelade -alles selbst gemacht- lecker, lecker, super-lecker! Heute steht die Route des Grandes Alpes auf dem Programm,  D I E  Alpenstraße schlechthin und jedem alten Biker-Haudegen bekannt. Also alles verpacken und weiter. Zwischendrin machten wir zwei kleine Pausen. Einmal um uns die Füße zu vertreten und dann um einen gepflegten Cappuccino zu trinken, bevor wir zum großen „Col de L’Iseran“ auf  2.770 m aufstiegen. Der Aufstieg ist immer ein Erlebnis, aber unserer war eines der besonderen Art – die Wolken hingen tiefer, es nieselte und es war richtig frisch – nein, E I S KALT ! Trotzdem freute sich jeder von uns diesen einzigartigen Berg „erfahren“ zu dürfen. Am Tag davor hat es geschneit, das soll nur ein Gefühl dafür geben, wie kalt es war! Oben angekommen, zogen alle die Fotos aus der Tasche und als dann der Schneepflug kam, befürchteten wir, dass auf der anderen Seite abwärts noch Schnee liegen würde – was sich dann Gott sei Dank nicht bestätigt hatte.
 
Nichts wie weg hier und abwärts in wärmere Gefilde. Kaum waren wir den Berg unten war auch die Sonne wieder da. Wir fuhren rechts ran, weil wir einen Cafe nehmen wollten. Alle registrierten das, n u r  einer nicht, nämlich AXEL. Er vergas seine Bremse zu betätigen und fuhr Heiko von hinten den linken Koffer ab. Der flog in hohem Bogen auf die Straße und beim Flug dorthin öffnete er sich mit einem Ruck. Der ganze Inhalt war über der Straße verteilt. Er hatte noch Glück – Verkehr gab’s keinen.

Nachdem wir den Koffer repariert und die Pause beendet hatten zogen wir weiter zum nächsten Highlight. Von hier war es nicht mehr weit nach Valloire und einem unserer Lieblingsberge, dem „Col du Galibier“ (2.642 m). Wenn einer von euch dorthin fahren sollte hier noch ein Übernachtungs-Tipp:  Auf der Zufahrt zum Galibier – ca. 6 km nach Valloire, liegt auf der linken Seite die „Auberge La Poutre“, 6047 Route du Galibier, 73450 Valloire, Frankreich Tel. +33 4 79 59 08 75. Haltet an und übernachtet dort. Die **Sterne Auberge ist sicher kein First Class Hotel, aber dafür bietet sie Charm und bestes bzw. typisches Essen von dieser Gegend. Wir haben hier schon mehrfach übernachtet. Dieses Mal hatten wir nur für eine kleine Erfrischung angehalten, weil wir die Tour anders geplant hatten.

 
Nach dem Galibier ging es dann raus aus den Wolken wieder abwärts – über Serre Chevalier kamen wir direkt nach Briancon. Mit ihrer herrliche Burganlage, die wir natürlich abends besichtigt haben, thront sie wie ein muskulöses Steinpaket umgeben von Bergen. Der Stadtkern liegt direkt innerhalb der Burgmauern und es gibt sehr viel zu sehen. Wunderschöne gemütliche Kneipen, vornehme Speiserestaurants und noch vornehmere Hotels, aber auch kleine hübsch restaurierte Pensionen. Je nachdem, wie es der Gast gerne hätte.
Wir übernachten im Hotel** Edelweiß. Es ist ziemlich renovierungsbedürftig und wenn wir länger hier geblieben wären, hätten wir es ehrlich gesagt
nicht reserviert. Für eine Nacht ging es gerade so.


Streckenbeschreibung:
Zuerst kommt der „Col du Petit“ oder auch genannt – der „Kleine Sankt Bernhard“ (2.188 m), dann der Val D’Isére (1.850 m), der Col de L’Iseran (2.770 m). Danach erreichen wir eines der schönsten Bergdörfer der Alpen – Bonneval-sur-Arc. Hier machen wir Pause. Dann kommt der Col du Telegraphe (1.556 m), Col du Galibier (2.642 m) und kommen nach Briancon.

Das Ziel:
Unser Hotel*** „Edelweiß“ liegt mitten in Briancon. Heute verfügt es über *** Sterne, als wir in 2014 dort waren, war es ziemlich renovierungsbedürftig, aber für unsere Verhältnisse o.K.

 

Tag 3: Sonntag, 13.07.2014    (250 kurvige Höhenkilometer  –  jetzt geht’s ins Eingemachte : nix für Hosenscheißer, Warmduscher, Weicheier, Beckenrandschwimmer oder Seerosengießer – reine Fahrzeit ca. 5 Stunden)
Nach einem eher spärlichen Frühstück machten wir uns auf zu einem kurzen Abstecher nach „Claviere“. Was uns dort erwartete, ist nur etwas für die ganz Mutigen! Also runter von den Bike’s und rauf auf die „Tibetanische Hängebrücke“ – die längste Hängebrücke der Alpen. Aber bevor wir starten konnten, musste jeder das „Sicherheits-Geschirr“ anlegen und die Sicherheits-Einweisung über sich ergehen lassen. Das ist sehr wichtig und wir fanden das auch richtig gut.

Und da dort gerade der Musikverein sein Stelldichein gab, beklatschen wir auch diesen noch bevor wir weiter biken zum 2. und 3. (im wahrsten Sinne des Wortes)  „Höhepunkt“ des Tages, dem Col de Izoard (2.360 m) und dem Col de la Bonette (2.202 m).

     

Streckenbeschreibung:
Claviere, von dort zum „Col de Izoard“ (2.360 m), dann zum „Col de Vars“ (2.109 m), Col de la Bonette (2.202 m).


Heute steht Deutschland gegen Argentinien im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft und auf dieses Spiel waren sogar unsere „antifußballer-eingestellten“ Frauen heiß. Also frisch machen und die deutsche Flagge raus. Das Abendessen war eine Hektik, weil jeder auf das Spiel hin fieberte. Der freundliche Kellner sah das natürlich sofort und hat uns den großen Flachbildschirm frei gemacht. Dann ging das Spiel los. Mit viel Spannung und der entsprechenden Flüssigkeit haben wir dieses Endspiel genossen und natürlich gejubelt – Götze schießt das 1:0 –  S I E G  – Wir sind Weltmeister !

Ziel:   Wir fahren heute zu unserer Unterkunft für die nächsten 3 Nächte, dem Hotel** „Le Chastellan“ in Valberg. Das Hotel ist sehr gut bewertet und so freuen wir uns auf ein perfektes Abendessen. Hotel** Le Chastellan, Rue Saint Jean, 06470 Valberg, Frankreich

 

 

Tag 4: Montag, 14.07.2014   (320 km Rund-Tour an die Cote d’Azur – Badeklamotten nicht vergessen! – reine Fahrzeit ca. 6 Stunden)
Nach einem kräftigen, sehr guten Frühstück verabschiedeten wir uns von Timm. Für ihn war der Urlaub hier zu Ende, weil…… die liebe Arbeit rief und er gehorchte. Naja, einer muss ja etwas für unsere Rente tun!

Der Rest startete in Richtung kurvenreicher Strecke zur „Route des Grandes Alpes“ nach „Rimplas“ – „St. Martin“, mit dem Ziel: „Col de Turini“ (1.607 m). Der Pass ist zwar nicht besonders hoch, hat aber viele extreme Kurven und ist bekannt durch die dort jahrzehntelang ausgetragene „Rally Monte Carlo“. Von hier ging es weiter nach „Sospel“, wo wir schon fast das Meer riechen konnten. Nach dem Tunnel „Castillon“ warfen wir einen ersten Blick auf die Cote d’Azure. Bei „Menton“ lag das Meer dann in seiner ganzen blauen Pracht vor uns. Monte Carlo war zwar in Sichtweite, aber in dieses „Touristennest“ wollten wir uns dann doch nicht wagen und bogen nach Norden – zurück in die Berge ab. Wir besuchten das kleine Bergdorf „Sainte Agnes“, dann weiter nach „Peilles“. Auf dem Weg nach „Mont Vial“ durchquerten wir die Schlucht „Gorges de la Vesubie“ – der Ausblick von hier war geradezu grandios. Und schon kam die zweite Schlucht „Gorges Superieures du Cains“, die über die D28 zu erreichen ist. Die „Ciansschlucht“ ist ein landschaftlicher Leckerbissen, weil der Kontrast zwischen dem braun-roten Gestein und dem Grün der Vegetation die Strecke zu einem besonderen Erlebnis machten.
   
   

Abends gab es dann ein typisch französisches Abendessen. Eins muss man den Franzosen lassen, kochen können sie alle. In unserem Hotel haben wir nicht immer gegessen, weil es hier in Valberg viele Restaurants gab, wechselten wir regelmäßig die Lokalitäten.
 

Streckenbeschreibung:
Rimplas – St. Martin – Col de Turini (1.607 m) – Sospel – Castillon – Sainte Agnes – Peilles – Mont Vial – Schlucht Gorges de la Vesubie – D 28 – Schlucht Gorges Superieures du Cains – Valberg.

Ziel:
Wir fahren wieder zurück zu unserer Unterkunft, ins Hotel** „Le Chastellan“ in Valberg.

 

Tag 5: Dienstag, 15.07.2014  (120 km die Hammer-Tour –  wer möchte, kann die Runde zwei mal fahren – reine Fahrzeit ca. 3 Stunden)
Da für Mittwoch eine XXL-Tour geplant war, wollten wir es heute etwas gemütlicher angehen lassen. Der Tag war sozusagen zur freien Verfügung – je nach Lust und Laune der Biker, stand es jedem frei, sich auszuruhen – oder sich für den Vormittag der Runde anzuschließen. Was soll ich sagen – alle waren mit von der Kurz-Trip-Party.

Wir fuhren nach „Launes“, wieder durch die phantastische Schlucht „Gorges Superieures“ nach Touet-Sur-Var und danach passierte es – tja was soll ich sagen……..

….in einer engeren Kurve kam Axel ein PKW entgegen und der war schon weit auf seiner Straßenseite. Axel hat sich anscheinend so über dieses Vehikel erschrocken, dass es ihn hingehauen hat. An der Varadero war die linke Fußraste nebst Aufhängung total hin, nebst noch einigen Schrammen am Sturzbügel und der Verkleidung. Doch Stephan und Heigoo haben die Honda wieder fahrbereit gemacht. Gott sei Dank, das wäre in dieser verlassenen Gegend fatal geworden! In „Valle de la Vessubie“ haben wir es uns dann im Restaurant „Le Mitounet“ erst einmal gemütlich gemacht und diesen Schock verdaut.
  Alle von uns waren etwas – ja, ich sage einmal – deprimiert, weil trotz des sonnigen Tages, die Stimmung „ganz unten“ war! Axel ist von hier dann direkt ins Hotel zurück gefahren, weil der Schock bei ihm schon sehr tief saß.

Wir fuhren von dort aus dann nach „Puget Theniers“ und über die D 427 nach „La Penne“, nach „Saint Pierre“ bis „Entrevaux“ und „Castell Les Sausses“. Dann kamen wir durch die Schlucht „Gorges de Daluis“, die die am Vortag durchfahrenen Schluchten mit den vielen extremen Eindrücken noch übertraf. Hier gab es tolle Aussichten und die besten Fotomöglichkeiten. Von hier aus wäre es auch nicht weit zur bekannten „Verdon-Schlucht“ gewesen, aber aufgrund des unbeständigen Wetters und weil die Meisten von uns die Schlucht schon durchfahren hatten, nahmen wir diesen Umweg nicht. Es ging weiter gen Norden bis „Guillaumes“ und von hier aus wieder zurück zum Hotel.

Streckenbeschreibung:
Launes – Schlucht Gorges Superieures – Touet-Sur-Var – Puget Theniers – D 427 – La Penne – Saint Pierre – Entrevaux – Castell Les Sauses – Schlucht Gorges de Dalus – Valberg.

Ziel:
Wir fahren wieder zurück zu unserer Unterkunft, ins Hotel** „Le Chastellan“ in Valberg.

 

Tag 6: Mittwoch, 16.07.2014  (370 km Rund-Tour –  heute ist gutes „Sitzfleisch erforderlich)

Heute merkte man bei allen die „Aufbruchstimmung“ – außer Axel, dem geht es heute richtig schlecht und er verwirft den am Vortag gefassten Gedanken, mit uns zusammen in Richtung Heimat aufzubrechen. Warum? – ganz einfach – weil sein Fuß so sehr angeschwollen war, schaffte er es nicht, seine Motorradstiefel anzuziehen. Er entschließt sich, mit der Bahn nach Nizza zu fahren und dort den Flieger gen Heimat zu nehmen. Also wird das notwendigste eingepackt und der freundliche Hotelbesitzer bringt ihn mit dem Auto zum Bahnhof. Seine Honda bleibt im Hotel stehen, bis der ADAC die Maschine abholt und nach Hause bringt.

Nach den gestrigen Aufregungen folgte heute eine ordentliche Herausforderung – ab heute sind die Gedanken an zu Hause bei uns. Nach einem kräftigen, sehr guten Frühstück verabschieden wir den kranken Axel und wir setzen uns bereits um 09:00 Uhr gen Norden in Bewegung.

 

Über den „Col de la Cayolle“ (2.326 m) und an dem mit Hinkelsteinen (jeder dachte bei diesem Anblick an Obelix und Asterix) übersäten „Lac de Serre-Poncon“ vorbei, erreichen wir den „Col du Parquetout“ (1.382 m). Danach folgen weitere kleinere Pässe bis wir der „Alpe de Huez“ entlang fahren. Auf dieser Strecke kommt jedes Jahr die Tour de France vorbei. Wir genossen die herrlichen Ausblicke. Danach erreichen wir den „Col de la Croix de Fer“ (2.067 m) und kaum 3 km danach den „Col du Glandon“ (1.924 m) und „Sankt Etienne du Cuines“. Bevor wir im Hotel „La Gite de Montvillers“ einchecken, musste der letzte Pass des heutigen Tages noch bezwungen werden, der „Col de la Madeleines“ (1.993 m). Dort halten wir kurz an, um einige Bilder zu schießen.
              
Bevor wir bei dem prächtigen Wetter dann auch nur einen Gedanken an unser Ziel, der Auberge** „La Gite de Montvillers“ vergeudeten, mussten wir noch einmal einen Zwischenstopp einlegen. Hier haben hat sich Heiko und Stephan am Brunnen ausgetobt und die anderen haben es sich schon mal im Biergarten gemütlich gemacht. Etwas „erfrischend alkoholfreies“ sollte es schon sein.


<<<die tolle Route der „Alpe de Huez“! <<<Zum schwindelig Fahren – der „Col de la Madeleines“!
Um 17:00 Uhr haben wir unsere Auberge dann erreicht. Wir waren uns schnell einig: Die Auberge „La Gite de Montvillers“ ist absolut zu empfehlen – Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und der Service – jeder Wunsch wird einem von den Augen abgelesen – und das gemeinsame Essen am großen Tisch – alles gut durchdacht – Hervorragend.
  <<<<< Unser Heiko war, wie man unschwer erkennen kann hundemüde!

Streckenbeschreibung:
Col de la Cayolle – Lac de Serre-Poncon – Col du Parquetout – Alpe de Huez – Col de la Croix de Fer (2.067 m) – Col du Glandon – St. Etienne du Cuines – Col de la Madeleines – Hotel La Gite de Montvillers.

Ziel:
Wir hatten uns in der Auberge** „La Gite de Montvillers“, in Ancienne Ecole, Route d’Aime, 73210, Frankreich eingebucht. Das ist eine Auberge, die sich auf Motorradfahrer und Wanderer konzentriert hat. Hier ist die Gemeinschaft gefragt, d. h., zu den Mahlzeiten sitzen alle an einem langen Tisch. Die Kommunikation ist in dieser Auberge ein MUSS! Wir fanden das super und sehr angenehm, weil man automatisch mit einigen Leuten ins Gespräch kommt.

Tag 7: Donnerstag, 17.07.2014  (180 km -Tour –  wir fahren entspannt zu Cècil & Bob zum „Reves Gourmants“)

Nach einem ausgedehnten Frühstück wird die Landkarte ausgepackt und beratschlagt, was heute zu schaffen ist bzw. was nicht. Daher kommen wir erst gegen 09:30 Uhr auf die Strecke. Das Wetter ist geradezu gemacht für Motorradfahrer/innen. Dunkelblauer Himmel mit ein Paar weißen Schleierwölkchen begleiten uns den ganzen Tag. Zunächst fuhren wir nach „Burg-Saint-Maurice, wo wir uns eine Cappuccino-Pause gönnten. Danach geht es vorbei am „Lac du Barrage de Roseland“ , über den „Cornet de Roseland“ (1.968 m).
     
Die Mittagspause legen wir im Restaurant „Le Tetras“ in „Notre-Dame-de-Bellecombe“ ein und freuen uns, dass wir endlich eine kühle Erfrischung und etwas zwischen die Zähne bekommen. Wie man auf den Bildern sehen kann, war die Stimmung genial gut – naja, was möchte man bei diesem Super-Wetter anderes erwarten!
     
Danach geht es kurz auf die Autobahn und am höchsten Berg Europas, dem „Mont Blanc“ (4.810 m) und an „Chamonix“ vorbei, nach „Passy“. Wir kamen erst um 16:30 Uhr bei Cècil & Bob in Vernayaz, direkt neben Martigny im Hotel „Reves Gourmants“ an und nahmen wie immer, zuerst einmal eine „kleine“ Erfrischung. Und wem es nicht nach Erfrischung war, nahm ein Sonnenbad auf der Liegewiese.
   
Cècil & Bob haben die Zimmer ihres schnuckeligen „Hotels Reves Gourmants“ sehr individuell als Themenzimmer eingerichtet. Wir sind schon das dritte Mal hier, weil es uns so gut gefällt – nicht nur die Zimmereinrichtung, sondern auch das ganze Ambiente. Die beiden kümmern sich sehr liebevoll um alles was den Gast betrifft und wir kommen uns fast schon wie Zuhause vor!

Am Abend gab es dann ein sehr gutes Menü, für das Bob zuständig ist – er ist der Chef und gleichzeitig der Koch hier – wer das „Sagen“ hat, lassen wir mal dahingestellt sein! Nach dem Essen wurde es urgemütlich – zuerst die Kühlung des Körpers und dann liefen wir zu Höchstformen beim „Kicker“ auf. Gegen Bob und seinen Sohn hatten wir allerdings dann keine Chancen.

Streckenbeschreibung:
Burg-Saint-Maurice – Lac du Barrage de Roseland – Cornet de Roseland – Bellecombe – am Mont Blanc vorbei – Chamonix – Passy – Martigny – Vernayaz – Hotel Reves Gourmants.

Ziel:   Wir fahren zu Cècil & Bob Jacq, in deren B&B-Hotel Reves Gourmants, Rue des Sondzons 22, 1904 Vernayaz-Valais (Martigny)

 

Tag 8: Freitag, 18.07.2014  (265 km durch die Schweiz – Schokolade oder Käse, das ist hier die Frage!)

Nach einer bequemen Tour am Vortag folgte heute wieder eine Herausforderung. Nach einem sehr guten und ausgiebigen Frühstück bei Cècil & Bob, fuhren wir in nordöstliche Richtung, am „Aletschgletscher“ (dem „noch“ längsten Gletscher der Alpen) vorbei nach „Ulrichen“. Danach beginnen die Schweizer-Pässe-Highlights – zuerst der Nufenen-Pass (2.478 m). Über „Airolo“ erreichen wir die kopfsteingepflasterte „Tremola-Straße“, die uns direkt zum Sankt Bernhard-Pass (2.469 m) führt. Runter über „Andermatt“ nach „Göschenen“.
   
Auf der Göschener Alp nehmen wir ein zünftiges Vesper. Am Stausee haben wir uns dann noch die Füße vertreten und weil das Wetter respektabel gut war, den ein oder anderen Spaß gehabt.

Wir fahren weiter nach Wassen und dann erwartet uns der „Sustenpass“ (2.478 m). Über „Innenkirchen“ nach „Meiringen“ zu unserem letzten Hotel *** Alpach. Und wem das nicht genug war, der könnte noch zum „Grimeselpass (2.165 m) und zum Rhonegletscher (2.200 m) cruisen. Hat aber dann doch niemand gemacht!

Allerdings hatten wir (Heiko und ich) es dann am Susten-Pass leicht übertrieben und nicht mit den „Blauen Gendarmen“ aus der Schweiz gerechnet! Ich fuhr vorweg und Heiko dicht hinter mir den Pass hinauf. Etwas weiter oberhalb sah ich ein Plato, das direkt in einer 90 Grad-Kurve über dem Kurvenbogen hing. Dort standen 2 Schweizer Polizisten – was wir ja nicht ahnen konnten. Wir erkannten nur die vielen Leute, die sich vom Geländer aus einen Überblick über den darunter liegenden Straßenverlauf verschafft hatten.  Wir sind dann mit so viel Schräglage durch die Linkskurve „geheizt“, dass der Seitenständer am Boden schrammte. Am Kurvenende hoben 2 „Blaue“ die Hände und winkten uns auf den großen Parkplatz, der sich da links auftat.

Da ich vorne weg fuhr, war ich nur in der Lage am Ende des Parkplatzes auf diesen abzubiegen. Heiko erwischten die „Blauen“ direkt und er wurde sofort in ein (aus heutiger Sicht) sehr lustiges Gespräch verwickelt, das sich in Schweizer Deutsch dann ungefähr so abspielte:
Die Blauen: Fahren sie ein Rennen?
Heiko: Nein!
Die Blauen: Warum fahren sie dann so dicht auf?
Heiko: Weil mein Kollege so früh abgebremst hat!
Die Blauen: Ja, wie viel Abstand brauchen sie denn zum Vordermann?
Heiko: Ha, der Mindestabstand ist halber Tachowert!
Die Blauen: ok, wenn sie das wissen, dann halten sie bitte auch den Abstand ein. Wir wünschen weiterhin gute Fahrt!
Poooooaaahhhh, das ist gerade nochmal gut gegangen. Denn wenn diese freundlichen Herren meinen Hinterradreifen genauer betrachtet hätten, wäre ich fällig gewesen und hätte sehr wahrscheinlich meine GS stehen lassen müssen!
        

Streckenbeschreibung:
Aletschgletscher – Ulrichen – Nufenenpass – Airolo – Tremola-Straße – Großer-Sankt-Bernhard-Pass – Andermatt – Göschenen – Göschener Alp – Abstecher zum Dammagletscher – Päuschen im Berghaus Dammagletscher – Sustenpass (2.478 m) – Meiringen. 

Ziel:    Hotel**** Alpach, Kirchgasse 17, 3860 Meiringen, Schweiz
Wir müssen leider sagen, dass uns weder der Service noch die Gastronomie hier gefallen hat – Bewertung: für ****Sterne – nicht zu empfehlen! 

 

Tag 9: Samstag, 19.07.2014  (390 km immer Richtung Heimat – Geldbeutel leer, Reifen abgefahren, Urlaub zu Ende – schade!)

Heute haben wir nur eines im Kopf – wie kommen wir „schön“ nach Hause. Von Meiringen aus fahren wir über den „Glaubenbergpass“ (1.540 m) durch den vom Käse geprägten Namen „Emmental“, dann  weiter nach Langau – Traxelwald – Eriswil – Huttwil – Kleindietwil – Mattiswil – Lotzwil – Langental nach Basel. Und von hier aus geht es auf der A5 schnurstracks, d. h. auf schnellstem Weg heimwärts. Übernachtet wird heute Abend im Hotel***** Mamamia!
  Und noch eins mussten wir feststellen: Der Sprit in der Schweiz ist „sakrisch“ teuer!!

 

Streckenbeschreibung:
Meiringen – Glaubenbergpass – Emmental – Langau – Traxelwald – Eriswil – Huttwil – Kleindietwil – Mattiswil – Lotzwil – Langental – Basel – A5 – Kämpfelbach.

Ziel:   Hotel***** „Mamamia“ in Kämpfelbach oder Königsbach

Wer war dabei: 3 Bikerinnen und 6 Biker mit ihren Kisten – Susi & Stephan,  Pia & Wolfgang, Timm, Heiko und Axel, Tine & Jürgen.

Die Reise begann mit tierisch schlechtem Wetter, das sich aber dann nach und nach besserte. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, hatte es der Wettergott dann zumindest ab dem 4. Tour-Tag richtig gut mit uns gemeint. Insgesamt können wir aber festhalten, dass die Tour (inklusive der Fußball-WM) ein voller Erfolg war. Vielen Dank nochmal an Wolfgang, der die Tour-Planung hervorragend vorbereitet hatte, sodass wir wenigstens in diesem Thema immer TOP waren.

2014-07-11; 2021-04-05 / JR

Biker No.

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