Berichte-Ausfahrten
Die „Ende-Sommerzeit-Ausfahrt 2015“ am Sonntag, 25.10.2015
Die Tour war zu Ehren der endenden Sommerzeit und als Willkommensgruß für einen wunderschönen Herbst angesetzt.
Und wenn wir schon so ein gigantisches Umfeld (hier in Baden) haben, haben wenige KBB beschlossen, in die wunderschöne gelb-braun-rot-grüne Landschaft der Pfalz zu „fliegen“.
<<<<Ein Trollschoppe in dar Palz, aus de Palz ist ein Muss !
Der Start war für Sonntag, den 24.10.2015 um 10:30 Uhr uff de Brück – vollgetankt – genug Luft in den Reifen – wenn’s geht „nüchtern“ angesagt!
Und keiner glaubt es …… d o c h (!) …… alle (Heigoo, Emil, Rainer, Tine und Jürgen) waren pünktlich uff de Brück! Susi und Stephan hatten sich gleich früh am Morgen wegen chronischer nachnächtlichen Spätfolgen abgemeldet. Um Rainer zum Leben zu erwecken, bekam er zuerst ein Coffeinstoß verpasst – Sein „Engelwirt“ macht’s möglich. Und während Rainer sein Aufputschmittel genoss, rüstete sich Tine mit einem kleinen Tabakschmakerl für die Tour. So kamen wir um 10:45 Uhr auf die Strecke.
Heigoo hatte die Tour bereits Anfang der Woche ins BaseCamp tätowiert und an alle verteilt – das war SPITZE!
Es ging über den schnellsten Weg nach Karslruhe und dann weiter über einsame Landstraßen in Richtung Pfalz. Heigoo voraus, gefolgt vom Kuhtreiber und Rainers Kusch. Emil trieb die ganze Bande vor sich her! Wir müssen ihm ein Kompliment machen – er wird immer besser. Auf seiner GS fühlt er sich anscheinend richtig wohl.
Die Landschaft bot ein wunderschönes farbenfrohes Bild –
eine Malkastenatmosphäre aus gelb – rotbraun -grün – orange.
Und hoch drüber Wolken in den unterschiedlichsten Grautönen.
Leider haben uns ein paar Sonnenstrahlen gefehlt. Die kamen erst
gegen 16:00 Uhr. Tagsüber hätten die noch den Reiz des idealen Herbst-Sonntags perfekt gemacht!
Wir waren jedenfalls heilfroh darüber, dass es trocken geblieben ist.
Und am späten Nachmittag,
es war bereits 14:30 Uhr
kam der Hunger über uns.
In der Gaststätte „Zum Häädstorze“
fanden wir dann in Birkenhördt eine
rustikal-gemütliche Gaststube mit
Pfälzer Köstlichkeiten. Das Essen war
sehr gut und die Gaststube urig-einladend!
Von dort aus ging es dann über Wissembourg, Souflenheim und Rastatt direkt nach Hause.
Und nicht nur Rainers Kusch hat nun 300 Km mehr auf dem Tacho und für Rainer sind es 300Km näher an seinem 10.000Km-KD…na also – das wird schon!
2015-10-25 / JR
KBB-Vogesen – Kaiserstuhl – Tour 2015
vom Sa., 03.10. bis So., 04.10.2015
Unter dem Motto „Besondere Wetterlagen brauchen kurzfristige Entscheidungen“, hatten wir beim Stammtisch am 25.09.2015 beschlossen, das Wochenende vom 3.-4.10. im Kaiserstuhl zu verbringen. Doch der Weg dorthin war schwieriger als wir uns das gedacht hatten. Schon bei der Suche nach der Unterkunft mussten wir passen. Der ganze Kaiserstuhl war aufgrund der vielen Weinfeste, die an diesem Wochenende dort überall stattfanden, voll ausgebucht. …..aber der Weg ist das Ziel!
Also sind wir schön relaxt und flexibel geblieben und mit der Übernachtung ganz einfach in die benachbarten Vogesen ausgewichen. In Munster im HOTEL** „Au Val Saint-Gregoire“ sind wir dann fündig geworden und haben 3 DZ und 3 EZ gebucht. Und hier die wichtigsten Eckdaten unserer Herbstausfahrt:
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Hinfahrt: Am Samstag, 03.10., 08:30 Uhr – START: ARAL, Königsbach.
Hotel: HOTEL** „Au Val Saint Gregoire“, 5 Rue Saint Gregoire, 68140 Munster (Vogesen). Tel. : +33 3 89 77 36 22
Preise: EZ 51€, DZ 55€ plus Frühstück 8,50€/Person
Wetter: Sa.: +24 Grad super, So: +19 Grad, bewölkt
Rückfahrt: Am Sonntag, 04.10. über eine Cafepause im Kaiserstuhl über den Südschwarzwald wieder nach Hause.
Teilnehmer: Pia u. Wolfgang, Heigoo, Rainer, Emil, Tine u. Jürgen, Susi u. Stephan.
Der Himmel am Freitag-Abend – herrliche Aussichten!
Der Treff: „Punkt 08:30 Uhr“ an der ARAL-Tanke in Königsbach hat dieses Mal super geklappt. Das Wetter war vielversprechend. Die letzten Wölkchen vom nächtlichen Regenguss hatten sich schnell verzogen und um 10:00 Uhr war der Himmel dunkelblau. Tagsüber schoben sich zwar immer wieder einmal Wolkenbänder durch, aber wir brauchen das Gefühl der Regenerwartung – das bringt Spannung in die Tour!?? ….und hier kommen die Gladiatoren…
Der Vorteil des Treffs bei der ARAL-Tankstelle – jeder kann individual die letzten Vorkehrungen treffen !
Um 08:40 ging es endlich los. Heigoo hatte die Führung übernommen und jeder von uns fragte sich, wo er denn wohl hinfahren würde – jedenfalls stoppten wir ihn auf der Straße von Ettlingen – Rastatt und leiteten eine „Kurskorrektur“ ein. Von da ging’s weiter in Richtung Wörth – Kandel – Wissemburg – D2 – D3 Richtung Lembach – nach Bouxwiller. Kurz vorher in Oberrot legten wir eine kleine Cappuccino-Pause ein.
Danach hatte die Gashand wieder Kraft genug um aufzudrehen – an La Petite Pierre vorbei nach Bouxwiller – Buchelberg – Saverne zum Col de Saverne nach Lutzelbourg. Hier befindet sich das größte Schiffshebewerk Europas (Höhenunterschied 45m). Jeder weiß, dass es im Elsass ein Gewirr von Kanälen gibt, auf denen man wochenlang umherschiffen könnte. Also sind irgendwann die Höhenunterschiede auszugleichen – genau dazu dient das Schiffshebewerk. Die Boote zu der Hobby-Schifferei kann jedermann in Straßburg und Umgebung anmieten. Aber das ist ein Plan, den wir erst einmal zurückgestellt haben!
Weiter geht’s zum Col de Valsberg (652m) über die D218 nach Oberhaslach – über die N420 und die D204 nach Mollkirch – Laubenheim – Grendelbruch – Russ – Schirmeck – Rothu. Und dann über die D130 rein in die weiteren Cols.
Eine kleine Pause schadet nie!
Gleich im Einstieg kommt man am ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler – Struthof, heute eine Gedenkstätte vorbei. Der Halt mit einem Einblick ist ein MUSS!
Col du Kreuzberg (1.077m)
Sommerkopf
Champ du Feu Neutelstein
Chateau Kagenfels
Chateau Hagelschloss
Chateau du Dreystein
Chateau de Truttenhausen
Le Grand Rosskopf (1.011m)
Le Hohwald (1.100m)
Col du Kreuzweg (768m)
Col de la Charbonniere (961m)
Col de Steige (535m)
Col d’Urbeis (602m)
nach Sainte Marie-aux-Mines. Hier gibt es endlich ein Getränk und etwas zwischen die Zähne – der Magen freut sich!
Gestärkt geht es auf die letzten 70 Km rein in die „Route des Cretes“. Diese Kammstraße durchquert den Regionalen Naturpark „Ballons des Vogeses“ und beginnt im Norden beim „Col de Bagenelles“ (D148, D61, D430, D431) und zieht sich fast 77 Km lang bis zum Süden nach „Cernay“. Diese Vogesenkammstraße wurde im 1. Weltkrieg als Militärstraße gebaut und verläuft fast ununterbrochen auf westlicher Seite etwas unterhalb des Gipfelkamms. Damals konnte sich das französische Militär immer in Deckung vor dem deutschen Beschuss bewegen. Heute ist diese Tour ein Genuss für Radfahrer, Wanderer und Biker – selbstverständlich erst recht für uns KämpfelbachBiker. Wie sich die Zeiten ändern!
Und hier geht es weiter……
Col de Bagenelles (903m)
Col de Bonhomme (903m)
Col de Calvaire (1.134m)
Col de Wettenstein (882m)
zur Col de la Schlucht (1.139m).
Von dort aus geht es in wunderschön geschlängelten Windungen hinunter in Richtung Munster. Wir schockten noch zwei Biker, die Solo und nicht langsam unterwegs waren, mit einem Überholvorgang wie aus dem Rennbilderbuch. Nach dem Motto: „Wer später bremst, fährt länger schnell“ – haben wir das Gas stehen lassen und später in die Kurve rein gebremst und schon waren beide hinter uns! Um 17:00 Uhr treffen wir in unserem Quartier ein und bestellen eine Runde Vogesen-Gerstensaft – für die Frauen Vin Alsac, zur Erfrischung der Lebensgeister.
Nachdem wir eingecheckt und uns etwas frisch gemacht hatten, hat die Mehrheit beschlossen, das „Dinner“ – oder wie Tine immer zu sagen pflegt – „das Abendbrot“- im Hotel einzunehmen. Die Gaststube bzw. das Restaurant im „Au Val Saint-Gregoire“ würden wir als antik – rustikal aber irgendwie gemütlich bezeichnen. Die Zimmer dagegen sind eher ein „Überbleibsel“ aus den 60igern und man kann getrost behaupten, dass sie sehr renovierungsbedürftig sind. In den Gipfel der Gemütlichkeit wurden wir nach dem Abendessen gebeten. Der Hausherr bezeichnete dieses althergebrachte Wohnzimmer als „Loge“!
Wir fanden es sehr amüsant. Vor dem Abendessen mussten wir uns aber noch das Städtchen Munster ansehen. Hier fühlen sich die Störche heimisch und kommen jedes Jahr wieder. Klar, weil die Gegend um Munster viele Feuchtgebiete hat und die Munsterer selbst ihnen überall entsprechende Brutstätten eingerichtet haben. Ansonsten ist Munster für seinen guten „Stinker-Käse“ bekannt, aber das Städtchen hat ansonsten nicht sehr viel zu bieten. Hier ein nettes Cafe, dort eine kleine Trattoria und am nächsten Eck eine urige Bar. Die Stadt strahlt dadurch atmosphärisch die typisch Elsässische Gemütlichkeit aus, die wirklich entstressend auf uns gewirkt hat – wir haben’s jedenfalls sehr angenehm empfunden.
2. Tag: Am Sonntag morgen nach dem doch recht ansprechenden Frühstück wurden die wenigen Utensilien gepackt und los ging’s in Richtung Breisach. Unser Ziel – der schöne Kaiserstuhl – mussten wir auf jeden Fall noch mitnehmen und ggf. den ein oder anderen Weinfest-Stopp!?
Aber es kam alles ganz anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Das Wetter war zwar gut, aber sobald wir uns einer Ortschaft mit stattfindendem Weinfest näherten, wurden die Straßen so voll, dass wir diese umfahren haben. Das macht ja kein Sinn, sich mit einer Gruppe von 6 Motorrädern durch Staus zu drücken.
Also entschlossen wir uns den Kaiserstuhl zu durchkreuzen und haben in Endingen (dort war gerade kein Weinfest) im Eiscafe am Marktplatz Platz genommen, um einen Cappuccino zu trinken. Einige Männer sprachen zwar von einer Mahlzeit, aber ließen es dann doch.
Der hat auch super geschmeckt. Danach ging es über kurvenreiche Landstraßen Richtung Freiamt, Freudenstadt, Wildbad nach Hause.
Doch in Freiamt bremste uns dann der Kohldampf! Keiner von uns achtete auf die Zeit und schon war es 14 Uhr. Hoffentlich sind wir nicht zu spät für eine warme Mahlzeit. Aber das Gasthaus-Pension „§Hintere Höfe“ hatte noch Platz im Biergarten und wir wurden sehr freundlich und mit warmer Mahlezti bedient. Sehr empfehlenswert!
Dann ging’s wieder auf Tour und gegen 17 Uhr waren wir in Königsbach, um bei Pia & Wolfgang den Abschluss zu machen.
Dank des Wettergottes war es ein mehr als schönes Wochenende, von dem jeder von uns wieder neue Eindrücke mitgenommen hatte. Über eines waren wir uns aber wie immer einig – das Elsass nebst den Vogesen sind immer eine Reise wert.
2015-10-06; 2021-02-16 / JR
2. KBB-Tour in 2015 zur Schmucker-Brauerei in’s Mossautal im schönen Odenwald
19. – 20.09.2015 (Wochenendtour von Samstag, 08:00 Uhr bis Sonntag, 17:00 Uhr)
Der Wunsch vieler KBB nach einer weiteren Wochenendausfahrt hatte sich in den Stammtischabenden konkretisiert und wurde am Wochenende 19. – 20.09.2015 umgesetzt.
Am Dienstag, 15.09. trafen sich dann Markus – unser Odenwald-Experte und Jürgen um die Tour auszuarbeiten und die Kurven-Feinheiten festzulegen und in GARMIN zu meißeln! Die Tour ging dann am Mittwoch per Mail an alle Biker.
Der Wetterbericht hatte für Sa. und So. jeweils bombastisches Wetter und um die 21 Grad angesagt. Es kam aber so, wie wir es bereits von einigen Ausfahrten in diesem Jahr schon gewohnt waren: Sa., Regen +15 Grad; So. bewölkt +18 Grad. Für KBB-Verhältnisse also ein s e h r ansprechendes Wetter!
Es war ausgemacht, dass wir uns am Sa., 19.09.2015 um 08:00 Uhr bei Wolfgang in Königsbach, Allmendring 3 treffen. Natürlich ist „Einer“ immer der Letzte und nachdem wir „IHN“ dann um 08:10 Uhr per Telefon geweckt hatten, durften wir „IHN“ dann um 08:45 Uhr in Bretten an der ARAL-Tanke einsammeln.
Vielleicht klappt’s ja dann beim nächsten Mal.
Wir fuhren auf den bekannten kleinen Sträßchen durch das Kraichtal bis nach Sinsheim. Von dort aus dann gleich weg von der B292 auf den Nebenstraßen zum Einstieg in den Odenwald nach Hirschhorn. Da es der Regengott wieder einmal besonders gut mit uns meinte, nahmen wir die Gelegenheit beim Schopf und legten die geplante Kaffeepause ein. In der Zwischenzeit verzogen sich die lästigen Regenwolken und es ging etwas trockener weiter! Wir mussten schon Gas geben, denn um 13.00 Uhr war die Brauereibesichtigung bei Schmucker-Bräu angesetzt. Die durften wir ja keinesfalls verpassen. Trotzdem haben wir uns getraut – 2 Umwege in Kauf zu nehmen, um auch die letzten geilen Kurven nicht zu verpassen.
Eines hat aber dann doch einwandfrei geklappt – punkt 11:45 Uhr trafen wir bei der Brauerei Schmucker ein. Nach dem „Entladen“ der Maschinen haben sich alle (die es nötig hatten) frisch gemacht und dann war es soweit – wir genehmigten uns ein kühles Schmucker – Bier.
Hallo, es ist Samstag, 19.09.2015, 12:15 Uhr – gemütliches Beisa(h)mmensein bei heißen Benzingesprächen und Besprechung der extremsten Schräglagen (bei Regen) in der Schmucker-Gaststube. Der Biergarten war leider wegen Schlechtwetter geschlossen.
Gut, man kann einfach nichts machen – es gibt überall Randalierer !??
Eines können wir jedenfalls getrost behaupten: Die Stimmung auf der Tour war zu jeder Zeit spitzenmäßig!
Brauerei – Besichtigung: Sa., 19.09.2015, 13:00 – 15:30 Uhr. Wir müssen einfach sagen, dass die Besichtigung mit anschließender Verkostung der Bierspezialitäten ein echtes Highlight war. Unser erfahrener Brauereiführer „WILLI“, der anscheinend mit der Brauerei Schmucker durch sein ganzes Leben ging, hat sich sehr viel Mühe mit uns gegeben und hat uns mit seinem herrlich „hessischen Humor“ alles über die Brauereikunst erzählt. Das hat uns allen sehr gut gefallen. ……vielen Dank Willi !
Und dann war es so weit ………
…… die Verkostung drohte!
Wir hatten eine Stunde Zeit, alle Biere, die Schmucker bereitet zu kosten.
…..und aus einer Stunde wurden fast 2 !
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SCHMUCKER BIER
…das rat ich Dir.
Oder auch 2, 3 oder 4.
„Hauptsach“ (wie der Hesse zu sagen pflegt)
„ei unser SCHMUCKER BIER „!
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Gott sei Dank wurden wir dann sehr freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass um 16:00 Uhr die nächste Groß-Veranstaltung stattfindet.
…..und dann zog sich die ganze Mannschaft zum Gasthof Schmucker zurück, um sich für das Oktoberfest zu rüsten.
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Angekündigt war ab 19:00 Uhr beim Gasthof Schmucker das
O K T O B E R F E S T
Da sollte es dann doch schon mal äh bissel bayerisch zugehen !
Dass es nicht ganz so fad wird, hatten sich Manu und Markus in die Tracht geschmissen.
Und nicht nur diejenigen, die mit’m „G’wand“ gekommen sind,
haben äh Schnäpsle uffs Haus kriegt!
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An diesem Abend wurde doch das ein oder andere Bier zu viel serviert. Aber sollten wir das schöne Bier einfach sich selbst überlassen (!?) das brachten wir nicht übers Herz.
Schmucker-Frühstück: Am Sonntag, 20.09.2015, nach der Beendigung des Schlummerschlafes – ich denke das Eintreffen der Gladiatoren war sehr unterschiedlich, aber im Rahmen.
Wenigstens unsere Frauen waren nach dem Frühstück (100%) fit !????????
Rückfahrt ins KBB-Tal: Wie geplant, waren alle am Sonntag gegen 11:00 Uhr bereit. Um 11:30 Uhr waren die Motoren warm gelaufen.
Für die Rückfahrt hatten wir uns eine schöne Route ausgesucht. Wir fuhren über Eberbach, Würzberg Richtung dem Kehlberg und dann vorbei an Amorbach und Antonslust (das sind doch Ortsnamen, die man sonst nicht findet!) nach Kailbach. Das Hesseneck mussten wir leider rechts liegen lassen – weil am Wochenende für Biker gesperrt.
Weiter ging’s nach Eberbach, wo wir dann zu aller Freude einen Kaffee-Zwischenstopp einlegten. Und hier trafen wir dann auf die autofahrende Zunft (Manu, Ingrid, Christine und Walter).
Den Abschluss haben 4 von uns dann noch beim TuS gemacht. Bärbel und Rome freuten sich, dass sie endlich einmal ein paar schöne (dreckige) Motorräder zu Gesicht bekamen.
Am Ende waren wir uns einig. Trotz des Niesel- Schauer – Regens am Samstag war es wieder einmal eine wunderschöne Tour. Eine ganz gemütliche Atmosphäre, mit viel Spaß an der Freude und am saublöden Geschwätz der Männer. Und den 4 Frauen, die ja dabei waren, hat es trotz der Männerüberzahl auch gefallen. Mit dabei waren immerhin 13 Teilnehmer (4 Bikerinnen, 9 Biker und 9 Maschinen). Das waren Manu, Ingrid, Christine, Tine, Heigoo, Wolfgang, Markus, Rainer, Emil, Walter, Thomas, Romeo und Jürgen.
>>Unser Olaf wollte ja auch gerne mitfahren. Er musste sich abmelden, weil er mit Angina im Bett war – oder wie die Frau auch immer heißen mag<<
Hier die harten Fakten:
Gebucht und bezahlt wurden: 5 DZ/Fr. (€ 75) und 3 EZ/Fr. (€ 45) im Gasthof Schmucker.
Schmucker – Brauerei – Führung mit Verkostung: 6€ / Person
178 Glas Schmucker-Bier = 0,5 Ltr. = 3,40€
48 Glas Schmucker-Weizen = 0,5 Ltr. = 3,20€
An dieser Stelle noch einmal viiiiiiiiiiiiiielen Dank an Wolfgang, der unsere Brauereiführung am Samstag gesponsert hat.
2015-09-21/JR
Die SiS – Tour am Sonntag, 06.09.2015 war eines der schönsten Tagestouren in 2015.
Unter dem Motto „Wald und Reben“ haben wir unseren Schwarzwald wieder einmal auf eine andere
Art kennen gelernt.
Die ganze Veranstaltung wurde nur vom schlechten Service unseres „Zwischenstopps“ beeinträchtigt.
Alles andere war TOPP organisiert.
Dies war die letzte echte Tour der Polizei Pforzheim vor der Winterpause. Im Oktober kommt dann die
Veranstaltung zum Saisonabschluss mit Motorradfahrer-Gottesdienst in Mühlacker.
Mit dabei waren Heigoo, Rainer, Wolfgang aus Gernsbach und Jürgen.
2015-09-07 / JR
1. Kämpfelbachbiker – Tour in 2015 „Gardasee wir kommen“ (21. – 27.05.2015)
Zur ersten KBB-Tour in 2015 starteten 2 Bikerinnen und 9 Biker am 21.05.2015 gen Süden. Alle waren guten Mutes und voller Optimismus. Doch es sollte kommen, wie sie es sich gerade nicht erhofft hatten! Schon bei der Abfahrt war das Wetter für die Jahreszeit viel zu kalt. Und im Laufe des Tages entwickelte sich auch noch Feuchtigkeit am Himmel, die sich nach und nach in Richtung Boden bewegte!
Unsere „Residence Monte Gargnano“ in Sasso (8 Km Kurvengewirr -zum schwindelig fahren- oberhalb von Gargnano) hatten wir bereits ein Jahr zuvor inspiziert und als Ausgangspunkt für unsere Tour für gut befunden. Ich kann es schon vorweg nehmen – bei Graziella und Alain waren wir bestens untergebracht. Und zwar in 3 DZ im Haupthaus (Hotel) und zusätzlich in 2 Chalets. Das nächste Mal würden sich allerdings alle Biker in die außerordentlich komfortablen und gemütlich eingerichteten Chalets einmieten. In dieser Beurteilung waren wir uns alle einig.
Das schlechte Wetter trübte die Stimmung allerdings nicht. Die ganze KBB – Truppe war im Urlaub! Das muss doch entsprechend gefeiert werden. Die Luft war zwar nicht so angewärmt, wie sich das für’s Biken gehört und wie wir das bisher vom Gardasee gewohnt waren, aber das hatte ja auch seine gute Seiten – schwitzen mussten wir auf alle Fälle nicht. Außerdem war es doch ganz gut – so konnten wir auch „endlich“ einmal unsere Gore-Tex-Textil-Klamotten in etwas extremeren Bedingungen testen. Naja, wer’s braucht!??
Ja, die Frage ist erlaubt und man kann sie mit einem eindeutigen „JA“ beantworten! …..gefahren sind wir auch – jeden Tag in eine andere Richtung – um die Kurven rund um den Gardasee zu erkunden. Ohne Regenklamotten bzw. Gore-Tex-Membran traute sich aber keiner von uns auf’s Moped. Und bei der „überwiegend“ vorgefundenen Straßenbewässerung konnten wir auch gleich unsere Reifen auf die Nasstauglichkeit testen.
Gut, der ein oder andere hatte für sich entschieden, die Gashand etwas behutsamer zu bewegen. Einige von uns hatte aber die feuchtfröhliche Asphaltdecke nicht davon abgehalten, die vorhandenen Pferdchen zur Arbeit zu bewegen um ordentlich am Kardan zu drehen, oder die Kette zum Rotieren zu bringen! Die Leistung muss schließlich auf die Straße, das – w i e – musste jeder für sich selbst entscheiden.
So, einen groben Überblick habt Ihr ja schon mal bekommen. Jetzt steigen wir ein, in die Beschreibung der außergewöhnlichen Ereignisse und Vorkommnisse auf dieser KBB – Gardasee – Tour 2015. Der Termin für die Abfahrt war ausgemacht: Donnerstag, 21.05.2015. Ich hatte die Tourenplanung übernommen und eine anspruchsvolle Anfahrt über einige schöne Alpenpässe der Schweiz und Italien eingeplant. Am Dienstag-Abend schaute ich sicherheitshalber noch einmal auf die Internetseite bei „www.Alpenpässe.com“, um mich zu vergewissern, dass all meine Pässe auch offen waren.
Doch mich traf der Schlag! Einer nach dem anderen angeklickt und über die Hälfte der Pässe waren als „geschlossen“ oder mit „geschlossener Schneedecke“ und „für Bikes nicht befahrbar“ markiert! Auch der Wetterbericht, der einen Tag zuvor noch sonnige +22 Grad versprach, zeigte für den Donnerstag ganze 14 Grad – immerhin „plus“ an. Das war ja eine schöne Sch….!
Da blieb nur eines – eine neue schnelle Route zu programmieren und zwar über Kempten, Fernpaß und die Brennerautobahn. Erst kurz nach Bozen sollte das Wetter etwas besser werden und ich konnte über den Mendelpass (1.363 m) – dann Campo-Carlo-Magno (1.682 m) – und dann direkt zum Gardasee planen. Diese Route hätte ich für Anfänger gewählt – aber uns blieb nichts anderes übrig – überzeugt Euch selbst!
Tour-Tag 1: Donnerstag, 21.05.2015
Als Treffpunkt hatten wir wegen der zentralen Lage Bilfingen ausgemacht. Um 06:45 Uhr sollten alle da sein, sodass wir pünktlich um 07:00 Uhr losziehen konnten. Das hatten alle verstanden – außer – einer ist ja immer der Letzte. Um 07:20 Uhr war er dann endlich da, unser Hubert.
Die Anfahrt war zuerst „frisch“ – das ging bis zum 1. Halt kurz vor der Österreichischen Grenze. Danach wurde es auch noch „feucht“ und spätestens am Brenner, wo wir eine kurze Schneeballschlacht eingelegt hatten, um wieder warm zu werden, wurde aus dem „frisch“ ein eindeutiges „eiskalt“! Ich bedauerte Markus, der bis dahin nur seinen Lederkombi anhatte. Unsere neuen HELD-Textilkombis mit Gore-Tex-Membrane hielten da richtig kuschelig lauwarm!
Außer zum Tanken und was soll ich klagen – um die Mautgebühren zu bezahlen, wollte niemand anhalten. So schnell als möglich ab zu den „wärmeren“ Gefilden des Gardasee’s. Doch da hatten alle viel zu viel Hoffnung. Wir wurden arg enttäuscht – am und um den Gardasee war das Wetter nur unwesentlich „besser“………
……wie man an diesem Bild sehen kann. Das Wort „besser“ mussten wir allerdings ganz neu definieren!
Doch eins nach dem anderen. Wegen der Wetterverhältnisse war die Anfahrt mehr als „beschwerlich“. Die Temperaturen wollten einfach nicht zunehmen – bis kurz vor dem Gardasee waren es gerade mal +7 Grad und das bei diesigem wolkenverhangenem Himmel und leichtem Regen. Doch als wir dann die Gardasee-Fähre betraten stiegen wenigstens die Temperaturen auf gute +13 Grad.
Auf jeden Fall waren alle gesund und munter angekommen und die Hoffnung auf Wetterbesserung war groß. Entsprechend gestaltete sich dann der Abend. Nachdem das Gepäck in den Zimmern verstaut war, trafen wir uns zum gemütlichen Stelldichein! …….und anschließend zu einem sehr guten Abendessen. Wir hatten schließlich Vollpension gebucht. Nachdem das Essen erledigt war, begann die Diskussion über das Tagesgeschehen und vor allem, über die Planung für die nächsten Tage. Nach diesem sehr anstrengenden Tag wolten alle sehr früh ins Bett.
Tour-Tag 2: Freitag, 22.05.2015
Endlich, das Wetter hatte sich gebessert – Sonne pur, also wesentlich besser als am Anreisetag, aber die Wolken wollten einfach nicht verschwinden. Nach dem Frühstück war eine Tour in Richtung Nord-Osten angesagt. Also rüber über den Gardasee mit der Fähre und angelegt in „Torri del Binaco“. Von hier aus ging es dann, von der östlichen Seite des Sees rein ins Trentino.
Aber wie es der Teufel so wollte, ging es unserem Tour de Chef nicht schnell genug. Er übersah eine rote Ampel und wunderte sich noch, dass 6 Bikes vor ihm in die Bremsen stiegen. Ihn beeindruckte das nicht im geringsten und so kam es, dass er Markus voll in die Seite fuhr, sozusagen von hinten „abschoss“. Die KTM von Markus war nicht mehr fahrbereit. Tja, da gab es nur eins – Ruhe bewahren und zurückziehen in ein kleines Cafe, um einen Cafe zu trinken. Beim Cafe wurde dann ein Plan geschmiedet. Da die nächste KTM-Werkstatt in Verona war, bot sich Stephan an mit Markus zusammen dorthin zu fahren und nach Ersatzteilen zu schauen. Huberts BMW richteten wir vor Ort, so dass die wieder fahrfähig war. Heigoo und ich fuhren mit Hubert (dieses mal Hubert als Sozius) zum nächsten Krankenhaus, denn Hubert klagte über Schmerzen an den Zehen. Wie sich herausstellte, hatte er sich tatsächlich beim Aufprall auf Markus KTM-Fußrasten einen Zeh gebrochen. Das tat in jeder Hinsicht weh!!! Der Rest der Crew wartete geschlagene 3 Stunden im Cafe und vertrieb sich die Zeit – Tagesausfahrt a d e !
Kennt ihr das Lied von den 10 kleinen Negerlein – da waren’s nur noch „Acht“ Motorräder.
Am Abend waren alle geschafft von diesem „Horror-Trip“ und keiner hatte nach dem Essen noch irgendeine Aktivität vor. Auch das Wetter, das dann am Ende des Tages doch noch mit Nieselregen endete, hatte seinen Teil zur mäßigen Stimmung beigetragen. Nach wenigen Bierchen entschieden wir uns für’s Bett.
Tour-Tag 3: Samstag, 23.05.2015
Der Samstag begann vielversprechend – naja, wenigstens die Sonne zeigte sich mal wieder. Wir starteten nach dem Frühstück und wollten die kurvige in den Fels gemeißelte Hammerstraße nach Tremosine hinauf und von dort dann weiter ins Hinterland. Selbstverständlich besuchten wir „unser“ Stamm-Hotel*** „Panorama del Garda“. Von dort hat man einen wunderschönen Aus- und Überblick über die nördliche See-Seite.
Heiko überraschte Jürgen (er liebt Holländer Motorräder) mit einem gelben Kennzeichen – das Rennen konnte beginnen!
Wir waren bereits um 14 Uhr zurück von einer sehr schönen Rund-Tour.
Dann kam der Nachmittag und der war superchaotisch, aber es sollte schlimmer kommen! Bei einer urigen Terrassen-Party vor dem Chalet von Markus, Romeo und Thorsten ging es dann richtig zur Sache – wie man sieht. Es fing alles ganz langsam an mit einer ganz einfachen Dose Bier……..
…………. Wir dachten, dass dieser Spaß nicht zu toppen war, a b e r nach dem Abendessen ging es dann erst richtig zur Sache – wie man sieht. Mit einem „Verdauerle“ fing alles ganz langsam an, a b e r d a n n …………………. und endete, naja seht halt selbst!
Man kann schon sagen, dass da mal wieder richtig „Dampf“ in der Bude war, auch weil Alain, der Chef des Hauses einen rausgemacht hatte. Eine (oder waren es zwei, drei ….??) Flaschen Limoncello, ein echtes Kopfweh-Getränk – wie sich am nächsten Morgen herausstellte. Auf jeden Fall hatten alle Biker (wie sagt man so schön) „Anlaufschwierigkeiten“.
Tour-Tag 4: Sonntag, 24.05.2015
Weiter ging’s – am Sonntag nach einem ausgiebigen, guten Frühstück. Aufgrund seiner anhaltenden Schmerzen, entschied sich Hubert, heute nach Hause zu fahren um am Montag nach seinem Fuß schauen zu lassen. Das war natürlich nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten, aber wir alle haben ihm zu diesem Schritt geraten. Gesundheit geht vor!
Das Wetter war überraschend gut und den Rest der Truppe (10 Bikerinnen und Biker) zog es auf die andere Seite des Sees, und weiter in nördliche Gefilde.
Nachdem wir wieder zurück waren stellte sich ein fröhliches Getränke-Inn ein. Aber spät wurde es an diesem Tag nicht. Ganz gemütlich wurden noch ein paar Bierchen gezischt und dann ging’s ins Bettchen. Ich denke, der Vorabend hat bei einigen „Schäden“ hinterlassen.
Tour-Tag 5: Montag, 25.05.2015
Auch an diesem Montag hat uns die Sonne gefehlt, nur vereinzelt konnten wir sie kurz erblicken. Wolken, wohin man schaute und die blauen Flecken dazwischen waren spärlich! Aber wir wollten die Dolomiten mit ihren wunderschönen Bergketten etwas näher betrachten. Also rauf auf die Kisten – ohne Regenklamotten mitzunehmen, traute sich allerdings niemand von uns auf Tour.
<< So sieht es hinter der Kanone aus und so wenn Romeo durchschaut!>>
Am „Passo del Tonale“ (1.883 m) gab es eine Erfrischung. Den zweiten Halt gab es in der „Speck Stube Alimonta“ gleich nach St. Anmtonio di Mavignola. Dort hatten wir dann richtig zugeschlagen. Alles super lecker und sehr zu empfehlen.
Abends das übliche Stelldichein! Da wir heute etwas früher zurück waren, nahmen wir uns noch einmal das Chalet von Thorsten, Markus und Romeo vor. Dort hatten die Drei ihre Bude gemütlich warm aufgeheizt. +26 Grad, das war mal eine Ansage. Trotzdem haben wir es uns draußen auf der Veranda gemütlich gemacht. Der Umfang an Bierdosen beweist die Bombenstimmung!
Tour-Tag 6: Dienstag, 26.05.2015
Heute sind 3 Bik’s nach Hause gefahren, weil sie am Dienstag wieder arbeiten mussten. Susi&Stephan, Rainer und Thorsten nahmen den direkten Weg über die Autobahn. Der Rest der Gruppe (Emil, Heiko, Markus, Romeo und Tine&Jürgen) hatten Mittwoch noch frei und hatten nicht den direkten Autobahn-Weg genommen, sondern waren mutig und fuhren zu einem weiteren Zwischen-Stopp über Livigno nach Hause. In Livigno war nochmal eine Übernachtung im Hotel*** GALLI mit zollfreiem Einkauf fällig.
Die Anfahrt war mehr als anspruchsvoll, denn sobald wir die 2.000 m – Marke erreichten, wurde es richtig frisch – NEIN – eisig kalt. Im Hotel aufgewärmt, waren wir alle für einen Einkaufsbummel bereit – zollfrei versteht sich. Die Spritpreise hier in Livigno sind sensationell – 1 Liter Super plus für unter 1 Euro – gnadenlos billig! Aber außer dem Sprit hat jeder noch einiges andere gefunden und ob die Waren jetzt günstig waren, bezweifelte nur ich!
Tour-Tag 7: Mittwoch, 27.05.2015
Als ich an diesem Morgen aus dem Fenster schaute, war ich voller Mut, dass wir es nach Hause auf jeden Fall trocken schaffen würden. Überall noch Wolken, aber die Sonne blinzelte immer wieder zwischen den grauen Fetzen hindurch. Nicht schlecht, dann los geht’s.
Am Livorno-Stausee vorbei, dann durch den langen Tunnel rüber zum Flüela-Pass. Und da waren sie schon wieder – die dunklen Wolken, die bis runter auf den Pass reichten – Schei.., zu früh gefreut. Das ganze trübe Gebilde wurde durch den dort liegenden Schnee zum Happening für echte Snow-Biker.
Tja, jeder Urlaub geht einmal zu Ende – leider. Obwohl das Wetter in diesen 7 Tagen nicht unbedingt geeignet war, die Motorräder zu bewegen, hat es uns allen sehr gut gefallen. Urlaub ist halt doch etwas ganz besonderes und wenn dann noch die richtigen Leute zusammen kommen, wird’s lustig – und das war es ganz sicher!
Wer war dabei: Susi&Stephan, Tine&Jürgen, Emil, Hubert, Heigoo, Rainer, Markus, Romeo und Thorsten
2015-06-03; 2021-03-12 / JR
Die KBB-Seealpen-Tour 2014 -oder- „Der Fluch des Regengottes“
Die Planung war einfach: SEXMASCHINEN – oh sorry, es muss heißen: 6 Maschinen, 6 Männer mit jeder Menge Geilheit in der Gashand und außerdem machten sich auch 3 Frauen auf, mit uns mitzufahren. Auch Timm hatte sich noch kurzfristig entschlossen mitzufahren, also waren wir NEUN Peoples, die den Trip in die Seealpen wagten.
Die Seealpen locken mit den höchsten befahrbaren Gipfeln der Alpen, wenn sich die Sonne zeigt – mit gigantischen Ausblicken und mit einem Kurvengewirr, bei dem jedem Biker das Hören und Sehen vergeht. Eben nur etwas für ganze Biker/innen.
Einige Bilder -sozusagen als Vorfreude- haben wir vorab schon mal für Euch eingestellt!
(zum Vergrößern der Bilder – einfach auf das gewünschte Bild klicken)
<<<<und dann haben wir festgestellt,
dass wir ganz schön anspruchsvoll geworden sind, denn was man unter einem Zweirad versteht, ist Interpretationssache!
Und hier ist er, der Tour-Bericht dieser außergewöhnlichen Seealpen-Tour!
Tag 1: Freitag, 11.07.2014 (360 km Autobahn plus 235 km Landstraße – reine Fahrzeit ca. 8 Stunden)
Treffpunkt war um Sex Uhr Dreißig bei Pia & Wolfgang. Das Wetter hatte ein Einsehen mit uns. Der Himmel war zwar wolkenverhangen, aber die Sonne war ab und zu noch zu sehen! Alle waren mit vollgetankten Maschinen pünktlich vor Ort und wir konnten direkt starten. Susi hatte uns einen Plan auf Papier gemeißelt und nach diesem hatten wir immerhin 595 km vor uns, also nichts wie los.
Um Strecke zu machen nahmen wir die A5 bis Basel. Wir waren gerade auf der Autobahn, schon kam von oben leichter Nieselregen. Und dann noch ein Debakel – kurz nach Offenburg fehlte auf einmal Axel mit seiner HONDA Varadero. Was war los? Wir hielten kurz an, um mit ihm zu telefonieren. Es stellte sich heraus, dass er in einen Nagel gefahren war und ihm das sein Hinterreifen übel nahm – Schei.. der war platt!! Wir standen ca. 2 km vor ihm und er wollte unbedingt, dass wir weiter fahren – er hatte schon Maßnahmen ergriffen und Hilfe geholt. Also Axel, dann komm gesund und munter in’s Aostatal!
Bei diesem miesen Wetter – es war nicht alleine der Regen, es war auch noch kalt geworden – ließen wir uns Zeit, damit Axel mit seinem Malheur auch nachkommen konnte. Also Pause noch in Germania, Maschinen betanken und einen Cafe nehmen.
<<<< Wie man hier auf dem letzten Bild sieht, erwischte uns auf der Schweizer A6 zu dem „Wetter-Übel“ auch noch ein Stau!
Weil der Regen zunahm, blieben wir nach Basel auf der Schweizer Autobahn und fuhren über Bern, Fribourg bis zur Ausfahrt Bulle. Danach wurde es kurvig: über den „Jaunpass“ (1.508 m). Dort war wieder ein Päuschen fällig. Jeder von uns war durchgefrohren, denn auch die Regenkombis hielten den +4 Grad nicht ganz stand. Im Restaurant „La Lecherette“ hatte man Mitleid mit uns und wir konnten uns bei einer Tasse Cappuccino und so manchem Snack aufwärmen.
Die tief hängenden Wolken begleiteten uns aber weiterhin – von Sonne keine Spur!
Dann fuhr Jürgen plötzlich mit seiner GS rechts ran. Er hatte anscheinend technische Probleme – NEIN – es war nur eine Schraube von seinem Schräglenkungsdämpfer, die sich gelöst hatte. Also reparabel – alles i. O. und weiter.
Und bei diesem Stopp zeigte sich zum ersten Mal die Sonne am Himmel – ja, die letzten helleren Wolken hingen da noch rum, aber die Sonne setzte sich immer mehr durch und vor allem – es wurde wärmer. Wir fuhren weiter über Galgenbuel, Schönried zum „Col des Mosses“ (1.445 m). Dann kam der „Col de la Croix“ (1.778 m) danach vorbei an Martigny zum „Col du Lein“ (1.623 m) und dann zum „Col du Grande Sankt Bernard“ (2.473 m).
<<<<Und was soll ich euch sagen:
Um 20:20 Uhr traf auch unser Axel ein und gesellte sich zu uns. Das Abendessen hatten wir soweit hinausgeschoben, denn wir hatten Angst, dass er uns verhungert!!!!
Streckenbeschreibung:
A5 – Basel – Schweizer AB – A6 – Bern – A12 – Fribourg – Bulle – Jaunpass – Galgenbuel – Schönried – Col des Mosses – Col de la Croix – Martigny – Col du Lein – Col du Grand Sankt Bernhard – Aostatal – Allein.
Das Ziel: Agriturismo „Da lo Ratele“ im schönen Valle d’Aosta (im Aostatal) Frazione Villa n3, 11010 Allein AO, Italien
Bei der Anfahrt zu diesem wunderschön, gemütlichen Agriturismo – Hotel könnte man schon in Versuchung kommen, mitten auf der schmalen Passstraße wieder umzukehren, weil man dort oben kein Leben mehr vermuten würde. Wir wurden sofort sehr herzlich begrüßt und haben uns in der ursprünglichen, familiären Atmosphäre sofort wohl gefühlt. Außerdem war das Essen mal etwas ganz anderes (alles was der Berg hergibt) und wirklich super lecker. Wir haben direkt bei der Ankunft ein paar Bierchen auf der Terrasse genommen und die Aussicht genossen. Zum Abendessen ging es dann in den Gemeinschaftsraum (große Gewölbe-Gaststube).
Tag 2: Samstag, 12.07.2014 (0 km Autobahn, 284 km kurvige Landstraße – reine Fahrzeit ca. 7 Stunden)
Um 8 Uhr gab es ein ausgiebiges Frühstück mit Ei, Käse, Schinken und Butter, Brot, Marmelade -alles selbst gemacht- lecker, lecker, super-lecker! Heute steht die Route des Grandes Alpes auf dem Programm, D I E Alpenstraße schlechthin und jedem alten Biker-Haudegen bekannt. Also alles verpacken und weiter. Zwischendrin machten wir zwei kleine Pausen. Einmal um uns die Füße zu vertreten und dann um einen gepflegten Cappuccino zu trinken, bevor wir zum großen „Col de L’Iseran“ auf 2.770 m aufstiegen. Der Aufstieg ist immer ein Erlebnis, aber unserer war eines der besonderen Art – die Wolken hingen tiefer, es nieselte und es war richtig frisch – nein, E I S KALT ! Trotzdem freute sich jeder von uns diesen einzigartigen Berg „erfahren“ zu dürfen. Am Tag davor hat es geschneit, das soll nur ein Gefühl dafür geben, wie kalt es war! Oben angekommen, zogen alle die Fotos aus der Tasche und als dann der Schneepflug kam, befürchteten wir, dass auf der anderen Seite abwärts noch Schnee liegen würde – was sich dann Gott sei Dank nicht bestätigt hatte.
Nichts wie weg hier und abwärts in wärmere Gefilde. Kaum waren wir den Berg unten war auch die Sonne wieder da. Wir fuhren rechts ran, weil wir einen Cafe nehmen wollten. Alle registrierten das, n u r einer nicht, nämlich AXEL. Er vergas seine Bremse zu betätigen und fuhr Heiko von hinten den linken Koffer ab. Der flog in hohem Bogen auf die Straße und beim Flug dorthin öffnete er sich mit einem Ruck. Der ganze Inhalt war über der Straße verteilt. Er hatte noch Glück – Verkehr gab’s keinen.
Nachdem wir den Koffer repariert und die Pause beendet hatten zogen wir weiter zum nächsten Highlight. Von hier war es nicht mehr weit nach Valloire und einem unserer Lieblingsberge, dem „Col du Galibier“ (2.642 m). Wenn einer von euch dorthin fahren sollte hier noch ein Übernachtungs-Tipp: Auf der Zufahrt zum Galibier – ca. 6 km nach Valloire, liegt auf der linken Seite die „Auberge La Poutre“, 6047 Route du Galibier, 73450 Valloire, Frankreich Tel. +33 4 79 59 08 75. Haltet an und übernachtet dort. Die **Sterne Auberge ist sicher kein First Class Hotel, aber dafür bietet sie Charm und bestes bzw. typisches Essen von dieser Gegend. Wir haben hier schon mehrfach übernachtet. Dieses Mal hatten wir nur für eine kleine Erfrischung angehalten, weil wir die Tour anders geplant hatten.
Nach dem Galibier ging es dann raus aus den Wolken wieder abwärts – über Serre Chevalier kamen wir direkt nach Briancon. Mit ihrer herrliche Burganlage, die wir natürlich abends besichtigt haben, thront sie wie ein muskulöses Steinpaket umgeben von Bergen. Der Stadtkern liegt direkt innerhalb der Burgmauern und es gibt sehr viel zu sehen. Wunderschöne gemütliche Kneipen, vornehme Speiserestaurants und noch vornehmere Hotels, aber auch kleine hübsch restaurierte Pensionen. Je nachdem, wie es der Gast gerne hätte.
Wir übernachten im Hotel** Edelweiß. Es ist ziemlich renovierungsbedürftig und wenn wir länger hier geblieben wären, hätten wir es ehrlich gesagt nicht reserviert. Für eine Nacht ging es gerade so.
Streckenbeschreibung:
Zuerst kommt der „Col du Petit“ oder auch genannt – der „Kleine Sankt Bernhard“ (2.188 m), dann der Val D’Isére (1.850 m), der Col de L’Iseran (2.770 m). Danach erreichen wir eines der schönsten Bergdörfer der Alpen – Bonneval-sur-Arc. Hier machen wir Pause. Dann kommt der Col du Telegraphe (1.556 m), Col du Galibier (2.642 m) und kommen nach Briancon.
Das Ziel:
Unser Hotel*** „Edelweiß“ liegt mitten in Briancon. Heute verfügt es über *** Sterne, als wir in 2014 dort waren, war es ziemlich renovierungsbedürftig, aber für unsere Verhältnisse o.K.
Tag 3: Sonntag, 13.07.2014 (250 kurvige Höhenkilometer – jetzt geht’s ins Eingemachte : nix für Hosenscheißer, Warmduscher, Weicheier, Beckenrandschwimmer oder Seerosengießer – reine Fahrzeit ca. 5 Stunden)
Nach einem eher spärlichen Frühstück machten wir uns auf zu einem kurzen Abstecher nach „Claviere“. Was uns dort erwartete, ist nur etwas für die ganz Mutigen! Also runter von den Bike’s und rauf auf die „Tibetanische Hängebrücke“ – die längste Hängebrücke der Alpen. Aber bevor wir starten konnten, musste jeder das „Sicherheits-Geschirr“ anlegen und die Sicherheits-Einweisung über sich ergehen lassen. Das ist sehr wichtig und wir fanden das auch richtig gut.
Und da dort gerade der Musikverein sein Stelldichein gab, beklatschen wir auch diesen noch bevor wir weiter biken zum 2. und 3. (im wahrsten Sinne des Wortes) „Höhepunkt“ des Tages, dem Col de Izoard (2.360 m) und dem Col de la Bonette (2.202 m).
Streckenbeschreibung:
Claviere, von dort zum „Col de Izoard“ (2.360 m), dann zum „Col de Vars“ (2.109 m), Col de la Bonette (2.202 m).
Heute steht Deutschland gegen Argentinien im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft und auf dieses Spiel waren sogar unsere „antifußballer-eingestellten“ Frauen heiß. Also frisch machen und die deutsche Flagge raus. Das Abendessen war eine Hektik, weil jeder auf das Spiel hin fieberte. Der freundliche Kellner sah das natürlich sofort und hat uns den großen Flachbildschirm frei gemacht. Dann ging das Spiel los. Mit viel Spannung und der entsprechenden Flüssigkeit haben wir dieses Endspiel genossen und natürlich gejubelt – Götze schießt das 1:0 – S I E G – Wir sind Weltmeister !
Ziel: Wir fahren heute zu unserer Unterkunft für die nächsten 3 Nächte, dem Hotel** „Le Chastellan“ in Valberg. Das Hotel ist sehr gut bewertet und so freuen wir uns auf ein perfektes Abendessen. Hotel** Le Chastellan, Rue Saint Jean, 06470 Valberg, Frankreich
Tag 4: Montag, 14.07.2014 (320 km Rund-Tour an die Cote d’Azur – Badeklamotten nicht vergessen! – reine Fahrzeit ca. 6 Stunden)
Nach einem kräftigen, sehr guten Frühstück verabschiedeten wir uns von Timm. Für ihn war der Urlaub hier zu Ende, weil…… die liebe Arbeit rief und er gehorchte. Naja, einer muss ja etwas für unsere Rente tun!
Der Rest startete in Richtung kurvenreicher Strecke zur „Route des Grandes Alpes“ nach „Rimplas“ – „St. Martin“, mit dem Ziel: „Col de Turini“ (1.607 m). Der Pass ist zwar nicht besonders hoch, hat aber viele extreme Kurven und ist bekannt durch die dort jahrzehntelang ausgetragene „Rally Monte Carlo“. Von hier ging es weiter nach „Sospel“, wo wir schon fast das Meer riechen konnten. Nach dem Tunnel „Castillon“ warfen wir einen ersten Blick auf die Cote d’Azure. Bei „Menton“ lag das Meer dann in seiner ganzen blauen Pracht vor uns. Monte Carlo war zwar in Sichtweite, aber in dieses „Touristennest“ wollten wir uns dann doch nicht wagen und bogen nach Norden – zurück in die Berge ab. Wir besuchten das kleine Bergdorf „Sainte Agnes“, dann weiter nach „Peilles“. Auf dem Weg nach „Mont Vial“ durchquerten wir die Schlucht „Gorges de la Vesubie“ – der Ausblick von hier war geradezu grandios. Und schon kam die zweite Schlucht „Gorges Superieures du Cains“, die über die D28 zu erreichen ist. Die „Ciansschlucht“ ist ein landschaftlicher Leckerbissen, weil der Kontrast zwischen dem braun-roten Gestein und dem Grün der Vegetation die Strecke zu einem besonderen Erlebnis machten.
Abends gab es dann ein typisch französisches Abendessen. Eins muss man den Franzosen lassen, kochen können sie alle. In unserem Hotel haben wir nicht immer gegessen, weil es hier in Valberg viele Restaurants gab, wechselten wir regelmäßig die Lokalitäten.
Streckenbeschreibung:
Rimplas – St. Martin – Col de Turini (1.607 m) – Sospel – Castillon – Sainte Agnes – Peilles – Mont Vial – Schlucht Gorges de la Vesubie – D 28 – Schlucht Gorges Superieures du Cains – Valberg.
Ziel:
Wir fahren wieder zurück zu unserer Unterkunft, ins Hotel** „Le Chastellan“ in Valberg.
Tag 5: Dienstag, 15.07.2014 (120 km die Hammer-Tour – wer möchte, kann die Runde zwei mal fahren – reine Fahrzeit ca. 3 Stunden)
Da für Mittwoch eine XXL-Tour geplant war, wollten wir es heute etwas gemütlicher angehen lassen. Der Tag war sozusagen zur freien Verfügung – je nach Lust und Laune der Biker, stand es jedem frei, sich auszuruhen – oder sich für den Vormittag der Runde anzuschließen. Was soll ich sagen – alle waren mit von der Kurz-Trip-Party.
Wir fuhren nach „Launes“, wieder durch die phantastische Schlucht „Gorges Superieures“ nach Touet-Sur-Var und danach passierte es – tja was soll ich sagen……..
….in einer engeren Kurve kam Axel ein PKW entgegen und der war schon weit auf seiner Straßenseite. Axel hat sich anscheinend so über dieses Vehikel erschrocken, dass es ihn hingehauen hat. An der Varadero war die linke Fußraste nebst Aufhängung total hin, nebst noch einigen Schrammen am Sturzbügel und der Verkleidung. Doch Stephan und Heigoo haben die Honda wieder fahrbereit gemacht. Gott sei Dank, das wäre in dieser verlassenen Gegend fatal geworden! In „Valle de la Vessubie“ haben wir es uns dann im Restaurant „Le Mitounet“ erst einmal gemütlich gemacht und diesen Schock verdaut.
Alle von uns waren etwas – ja, ich sage einmal – deprimiert, weil trotz des sonnigen Tages, die Stimmung „ganz unten“ war! Axel ist von hier dann direkt ins Hotel zurück gefahren, weil der Schock bei ihm schon sehr tief saß.
Wir fuhren von dort aus dann nach „Puget Theniers“ und über die D 427 nach „La Penne“, nach „Saint Pierre“ bis „Entrevaux“ und „Castell Les Sausses“. Dann kamen wir durch die Schlucht „Gorges de Daluis“, die die am Vortag durchfahrenen Schluchten mit den vielen extremen Eindrücken noch übertraf. Hier gab es tolle Aussichten und die besten Fotomöglichkeiten. Von hier aus wäre es auch nicht weit zur bekannten „Verdon-Schlucht“ gewesen, aber aufgrund des unbeständigen Wetters und weil die Meisten von uns die Schlucht schon durchfahren hatten, nahmen wir diesen Umweg nicht. Es ging weiter gen Norden bis „Guillaumes“ und von hier aus wieder zurück zum Hotel.
Streckenbeschreibung:
Launes – Schlucht Gorges Superieures – Touet-Sur-Var – Puget Theniers – D 427 – La Penne – Saint Pierre – Entrevaux – Castell Les Sauses – Schlucht Gorges de Dalus – Valberg.
Ziel:
Wir fahren wieder zurück zu unserer Unterkunft, ins Hotel** „Le Chastellan“ in Valberg.
Tag 6: Mittwoch, 16.07.2014 (370 km Rund-Tour – heute ist gutes „Sitzfleisch erforderlich)
Heute merkte man bei allen die „Aufbruchstimmung“ – außer Axel, dem geht es heute richtig schlecht und er verwirft den am Vortag gefassten Gedanken, mit uns zusammen in Richtung Heimat aufzubrechen. Warum? – ganz einfach – weil sein Fuß so sehr angeschwollen war, schaffte er es nicht, seine Motorradstiefel anzuziehen. Er entschließt sich, mit der Bahn nach Nizza zu fahren und dort den Flieger gen Heimat zu nehmen. Also wird das notwendigste eingepackt und der freundliche Hotelbesitzer bringt ihn mit dem Auto zum Bahnhof. Seine Honda bleibt im Hotel stehen, bis der ADAC die Maschine abholt und nach Hause bringt.
Nach den gestrigen Aufregungen folgte heute eine ordentliche Herausforderung – ab heute sind die Gedanken an zu Hause bei uns. Nach einem kräftigen, sehr guten Frühstück verabschieden wir den kranken Axel und wir setzen uns bereits um 09:00 Uhr gen Norden in Bewegung.
Über den „Col de la Cayolle“ (2.326 m) und an dem mit Hinkelsteinen (jeder dachte bei diesem Anblick an Obelix und Asterix) übersäten „Lac de Serre-Poncon“ vorbei, erreichen wir den „Col du Parquetout“ (1.382 m). Danach folgen weitere kleinere Pässe bis wir der „Alpe de Huez“ entlang fahren. Auf dieser Strecke kommt jedes Jahr die Tour de France vorbei. Wir genossen die herrlichen Ausblicke. Danach erreichen wir den „Col de la Croix de Fer“ (2.067 m) und kaum 3 km danach den „Col du Glandon“ (1.924 m) und „Sankt Etienne du Cuines“. Bevor wir im Hotel „La Gite de Montvillers“ einchecken, musste der letzte Pass des heutigen Tages noch bezwungen werden, der „Col de la Madeleines“ (1.993 m). Dort halten wir kurz an, um einige Bilder zu schießen.
Bevor wir bei dem prächtigen Wetter dann auch nur einen Gedanken an unser Ziel, der Auberge** „La Gite de Montvillers“ vergeudeten, mussten wir noch einmal einen Zwischenstopp einlegen. Hier haben hat sich Heiko und Stephan am Brunnen ausgetobt und die anderen haben es sich schon mal im Biergarten gemütlich gemacht. Etwas „erfrischend alkoholfreies“ sollte es schon sein.
<<<die tolle Route der „Alpe de Huez“!
<<<Zum schwindelig Fahren – der „Col de la Madeleines“!
Um 17:00 Uhr haben wir unsere Auberge dann erreicht. Wir waren uns schnell einig: Die Auberge „La Gite de Montvillers“ ist absolut zu empfehlen – Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und der Service – jeder Wunsch wird einem von den Augen abgelesen – und das gemeinsame Essen am großen Tisch – alles gut durchdacht – Hervorragend.
<<<<< Unser Heiko war, wie man unschwer erkennen kann hundemüde!
Streckenbeschreibung:
Col de la Cayolle – Lac de Serre-Poncon – Col du Parquetout – Alpe de Huez – Col de la Croix de Fer (2.067 m) – Col du Glandon – St. Etienne du Cuines – Col de la Madeleines – Hotel La Gite de Montvillers.
Ziel:
Wir hatten uns in der Auberge** „La Gite de Montvillers“, in Ancienne Ecole, Route d’Aime, 73210, Frankreich eingebucht. Das ist eine Auberge, die sich auf Motorradfahrer und Wanderer konzentriert hat. Hier ist die Gemeinschaft gefragt, d. h., zu den Mahlzeiten sitzen alle an einem langen Tisch. Die Kommunikation ist in dieser Auberge ein MUSS! Wir fanden das super und sehr angenehm, weil man automatisch mit einigen Leuten ins Gespräch kommt.
Tag 7: Donnerstag, 17.07.2014 (180 km -Tour – wir fahren entspannt zu Cècil & Bob zum „Reves Gourmants“)
Nach einem ausgedehnten Frühstück wird die Landkarte ausgepackt und beratschlagt, was heute zu schaffen ist bzw. was nicht. Daher kommen wir erst gegen 09:30 Uhr auf die Strecke. Das Wetter ist geradezu gemacht für Motorradfahrer/innen. Dunkelblauer Himmel mit ein Paar weißen Schleierwölkchen begleiten uns den ganzen Tag. Zunächst fuhren wir nach „Burg-Saint-Maurice, wo wir uns eine Cappuccino-Pause gönnten. Danach geht es vorbei am „Lac du Barrage de Roseland“ , über den „Cornet de Roseland“ (1.968 m).
Die Mittagspause legen wir im Restaurant „Le Tetras“ in „Notre-Dame-de-Bellecombe“ ein und freuen uns, dass wir endlich eine kühle Erfrischung und etwas zwischen die Zähne bekommen. Wie man auf den Bildern sehen kann, war die Stimmung genial gut – naja, was möchte man bei diesem Super-Wetter anderes erwarten!
Danach geht es kurz auf die Autobahn und am höchsten Berg Europas, dem „Mont Blanc“ (4.810 m) und an „Chamonix“ vorbei, nach „Passy“. Wir kamen erst um 16:30 Uhr bei Cècil & Bob in Vernayaz, direkt neben Martigny im Hotel „Reves Gourmants“ an und nahmen wie immer, zuerst einmal eine „kleine“ Erfrischung. Und wem es nicht nach Erfrischung war, nahm ein Sonnenbad auf der Liegewiese.
Cècil & Bob haben die Zimmer ihres schnuckeligen „Hotels Reves Gourmants“ sehr individuell als Themenzimmer eingerichtet. Wir sind schon das dritte Mal hier, weil es uns so gut gefällt – nicht nur die Zimmereinrichtung, sondern auch das ganze Ambiente. Die beiden kümmern sich sehr liebevoll um alles was den Gast betrifft und wir kommen uns fast schon wie Zuhause vor!
Am Abend gab es dann ein sehr gutes Menü, für das Bob zuständig ist – er ist der Chef und gleichzeitig der Koch hier – wer das „Sagen“ hat, lassen wir mal dahingestellt sein! Nach dem Essen wurde es urgemütlich – zuerst die Kühlung des Körpers und dann liefen wir zu Höchstformen beim „Kicker“ auf. Gegen Bob und seinen Sohn hatten wir allerdings dann keine Chancen.
Streckenbeschreibung:
Burg-Saint-Maurice – Lac du Barrage de Roseland – Cornet de Roseland – Bellecombe – am Mont Blanc vorbei – Chamonix – Passy – Martigny – Vernayaz – Hotel Reves Gourmants.
Ziel: Wir fahren zu Cècil & Bob Jacq, in deren B&B-Hotel Reves Gourmants, Rue des Sondzons 22, 1904 Vernayaz-Valais (Martigny)
Tag 8: Freitag, 18.07.2014 (265 km durch die Schweiz – Schokolade oder Käse, das ist hier die Frage!)
Nach einer bequemen Tour am Vortag folgte heute wieder eine Herausforderung. Nach einem sehr guten und ausgiebigen Frühstück bei Cècil & Bob, fuhren wir in nordöstliche Richtung, am „Aletschgletscher“ (dem „noch“ längsten Gletscher der Alpen) vorbei nach „Ulrichen“. Danach beginnen die Schweizer-Pässe-Highlights – zuerst der Nufenen-Pass (2.478 m). Über „Airolo“ erreichen wir die kopfsteingepflasterte „Tremola-Straße“, die uns direkt zum Sankt Bernhard-Pass (2.469 m) führt. Runter über „Andermatt“ nach „Göschenen“.
Auf der Göschener Alp nehmen wir ein zünftiges Vesper. Am Stausee haben wir uns dann noch die Füße vertreten und weil das Wetter respektabel gut war, den ein oder anderen Spaß gehabt.
Wir fahren weiter nach Wassen und dann erwartet uns der „Sustenpass“ (2.478 m). Über „Innenkirchen“ nach „Meiringen“ zu unserem letzten Hotel *** Alpach. Und wem das nicht genug war, der könnte noch zum „Grimeselpass (2.165 m) und zum Rhonegletscher (2.200 m) cruisen. Hat aber dann doch niemand gemacht!
Allerdings hatten wir (Heiko und ich) es dann am Susten-Pass leicht übertrieben und nicht mit den „Blauen Gendarmen“ aus der Schweiz gerechnet! Ich fuhr vorweg und Heiko dicht hinter mir den Pass hinauf. Etwas weiter oberhalb sah ich ein Plato, das direkt in einer 90 Grad-Kurve über dem Kurvenbogen hing. Dort standen 2 Schweizer Polizisten – was wir ja nicht ahnen konnten. Wir erkannten nur die vielen Leute, die sich vom Geländer aus einen Überblick über den darunter liegenden Straßenverlauf verschafft hatten. Wir sind dann mit so viel Schräglage durch die Linkskurve „geheizt“, dass der Seitenständer am Boden schrammte. Am Kurvenende hoben 2 „Blaue“ die Hände und winkten uns auf den großen Parkplatz, der sich da links auftat.
Da ich vorne weg fuhr, war ich nur in der Lage am Ende des Parkplatzes auf diesen abzubiegen. Heiko erwischten die „Blauen“ direkt und er wurde sofort in ein (aus heutiger Sicht) sehr lustiges Gespräch verwickelt, das sich in Schweizer Deutsch dann ungefähr so abspielte:
Die Blauen: Fahren sie ein Rennen?
Heiko: Nein!
Die Blauen: Warum fahren sie dann so dicht auf?
Heiko: Weil mein Kollege so früh abgebremst hat!
Die Blauen: Ja, wie viel Abstand brauchen sie denn zum Vordermann?
Heiko: Ha, der Mindestabstand ist halber Tachowert!
Die Blauen: ok, wenn sie das wissen, dann halten sie bitte auch den Abstand ein. Wir wünschen weiterhin gute Fahrt!
Poooooaaahhhh, das ist gerade nochmal gut gegangen. Denn wenn diese freundlichen Herren meinen Hinterradreifen genauer betrachtet hätten, wäre ich fällig gewesen und hätte sehr wahrscheinlich meine GS stehen lassen müssen!
Streckenbeschreibung:
Aletschgletscher – Ulrichen – Nufenenpass – Airolo – Tremola-Straße – Großer-Sankt-Bernhard-Pass – Andermatt – Göschenen – Göschener Alp – Abstecher zum Dammagletscher – Päuschen im Berghaus Dammagletscher – Sustenpass (2.478 m) – Meiringen.
Ziel: Hotel**** Alpach, Kirchgasse 17, 3860 Meiringen, Schweiz
Wir müssen leider sagen, dass uns weder der Service noch die Gastronomie hier gefallen hat – Bewertung: für ****Sterne – nicht zu empfehlen!
Tag 9: Samstag, 19.07.2014 (390 km immer Richtung Heimat – Geldbeutel leer, Reifen abgefahren, Urlaub zu Ende – schade!)
Heute haben wir nur eines im Kopf – wie kommen wir „schön“ nach Hause. Von Meiringen aus fahren wir über den „Glaubenbergpass“ (1.540 m) durch den vom Käse geprägten Namen „Emmental“, dann weiter nach Langau – Traxelwald – Eriswil – Huttwil – Kleindietwil – Mattiswil – Lotzwil – Langental nach Basel. Und von hier aus geht es auf der A5 schnurstracks, d. h. auf schnellstem Weg heimwärts. Übernachtet wird heute Abend im Hotel***** Mamamia!
Und noch eins mussten wir feststellen: Der Sprit in der Schweiz ist „sakrisch“ teuer!!
Streckenbeschreibung:
Meiringen – Glaubenbergpass – Emmental – Langau – Traxelwald – Eriswil – Huttwil – Kleindietwil – Mattiswil – Lotzwil – Langental – Basel – A5 – Kämpfelbach.
Ziel: Hotel***** „Mamamia“ in Kämpfelbach oder Königsbach
Wer war dabei: 3 Bikerinnen und 6 Biker mit ihren Kisten – Susi & Stephan, Pia & Wolfgang, Timm, Heiko und Axel, Tine & Jürgen.
Die Reise begann mit tierisch schlechtem Wetter, das sich aber dann nach und nach besserte. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, hatte es der Wettergott dann zumindest ab dem 4. Tour-Tag richtig gut mit uns gemeint. Insgesamt können wir aber festhalten, dass die Tour (inklusive der Fußball-WM) ein voller Erfolg war. Vielen Dank nochmal an Wolfgang, der die Tour-Planung hervorragend vorbereitet hatte, sodass wir wenigstens in diesem Thema immer TOP waren.
2014-07-11; 2021-04-05 / JR
Sardinien-Tour 2012 „Auf die Kurven fertig los“
(31.08. – 11.09.2012 = 12 Tage und ca. 4.000 km Kurvenspaß)
Die extremsten Biker aus dem Kämpfelbachtal wollten wissen, ob Sardinien immer noch eine Reise wert ist. Eigentlich sprach ja alles dafür, aber das Überprüfen der bisher gewonnen Erkenntnisse konnte ja kein Fehler sein. Also machten sie sich Ende August 2012 in 2 Gruppen auf den Weg – ganz nach Lust und Laune und vor allem in Abhängigkeit der Zeit, die jeder von ihnen zur Verfügung hatte.
Die erste Gruppe bestand aus 4 Bikern:
Emil, dem grollenden Trollinger
Heigooo, dem bärigen O(b)stler
Ihr Ziel war es, auf dem Weg zum Hafen nach Genua auch noch die höchsten Gipfel der Alpen im wahrsten Sinne des Wortes – zu „erfahren“. Da warteten einige Cols mit bis zu 2.805 befahrbaren Höhenmetern.
2 weitere tourenerfahrenen Zweiradprofis schlossen sich dann doch noch kurzfristig der Gruppe an. Das waren
- Wolfgang der Coole
- und
- Volker Meister, der Felsenbezwinger.
Weil sie keine 2 Wochen Zeit hatten, wollten die beiden zumindest die Seealpen durchqueren und in Frankreichs Süden dann wieder umkehren und den Rest der Gruppe in Richtung Sardinien ziehen lassen.
Die Seealpen sind für Motorradfahrer das Alpen-Ziel schlechthin. Warum (?) – weil diese ursprüngliche Gegend einen so extremen Kurvenspaß garantiert, den wir im alten Germany einfach nicht zur Verfügung haben.
Und dann kam noch einer hinzu! Ein weiterer Zweiradbolide, namens Thomas…..
……..sie nannten ihn wegen seiner merkwürdigen Ledertracht auch „den schwarzen Ritter“, beschäftigte sich schon lange mit dem Gedanken, Sardinien einmal kennenzulernen und entschloss sich, auf dem direkten Weg den Hafen von Genua anzufahren, um sich dort dann am Sonntag, 02.09.2012 um 18:00 Uhr der Sardinien-Gruppe anzuschließen.
Damit sich jeder auf die Tour einrichten kann, habe ich die Tour auf eine Liste gemeiselt und auch gleich die Kalkulation der Kosten/pro Kopf mitgeliefert. Siehe beiliegende Liste.
Die Kosten der Tour war für 12 Tage inklusive allen anfallenden Kosten (Benzin, Übernachtungen, Fähre, Getränke und Verpflegung) mit 1.500 Euro veranschlagt – und siehe da – es gab fast eine Punktlandung.
So, aber nun zum Tour-Bericht dieser ganz besonderen Ausfahrt.
Tag 1: Freitag, 31.08.2012
Wir trafen uns um 8 Uhr in Bilfingen. Um 08:15 Uhr war dann auch der Letzte da. Der Tag fing gut an nur der Himmel versprach nicht sehr viel Gutes – wolkenbehangen, mit eher nassen Aussichten. Aber das konnte uns die Stimmung nicht nehmen. Das erste Stück bis runter in die Schweiz nahmen wir, aufgrund der noch vor uns liegenden Strecke die Autobahn.
Die erste Zwangspause haben wir auf einer Raststätte der Schweizer Autopista eingelegt. Mann kann sehen, dass die Schweizer bei den Spritpreisen ganz schön zuschlagen. Alle waren trotz Regenfahrt noch recht gut drauf und zuversichtlich, dass dieses Regenwetter endlich einmal aufhören würde.
Der 2. HALT wurde dann am Jaunpass eingelegt. Nicht nur der Hunger übermannte uns, sondern aufgrund dieses scheiß Regenwetters brauchten wir eine „warme Stube“. Diese fanden wir dann in einem Jaunpass-Hotel.
Und dann kamen nach und nach die Cols – Col du Pillon (1.445 m), Col de Croix (1.778 m), Pas de Morgins (1.369 m) und der Col du Corbier (1.237 m). Zuerst war der „Col du Corbier“ mit seinen 1.230 m dran. Bis zu unserem gebuchten Hotel** ALPINA (mit Swimming-Pool) waren es aber noch einige Kilometer und der Wettergott meinte es nicht gut mit uns – es goss weiter.
Und unterwegs hatten wir (wie schon so oft) die Begegnung mit der „besonderen Art“ (!) siehe u. a. Bilder.
Endlich, um 18 Uhr kamen wir, natürlich bei strömendem Regen im Hotel*** ALPINA an. Schnell wurde das Gepäck in die Zimmer gebracht, sich frisch gemacht und wie immer auf unseren Touren – ein Bier auf die „gute Fahrt“ genommen. Danach folgte ganz schön zügig das Abendessen und dazu genossen wir einen richtig guten Roten!
Wenn ich mich richtig erinnere, hat das miese Wetter jeden von uns so geschafft, dass wir nach einem „Verdauerle“ ins Bett gefallen sind.
Streckenführung:
am 1. Tag: gesamt=> 580 km
Kämpfelbach – A5 nach Basel -> 210 km
Basel – A3 – A2 – A1 – bis Gibloux – dann durch das schöne Simmental – Jaunpass B11 – Bex – Monthey – bei Morgins auf die D22 – bei Le Biot auf die D902 – direkt nach Morzine – Hotel*** ALPINA -> 370 km
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Tag 2: Samstag, 01.09.2012
Der zweite Tag unserer Tour begann genau so wie der erste Tag aufgehört hatte – dunkelgraue Regenwolken hingen im Tal und dazu noch tiefhängende Wolken und es sah nicht so aus, als ob die dicht bleiben wollten. Nein, ganz im Gegenteil, der nächste Pass lag direkt vor uns und schon fing es wieder an zu tröpfeln. So eine Sche… dachten sicher alle, aber gleichzeitig dachten wir an unser Ziel:
Oberhalb von Morzine beginnt die Auffahrt zum Col la Colombiere (1.618 m). Dort angekommen hielten wir nur kurz an. Weil die Klamotten nass waren fuhren wir sofort weiter. Heute hatten wir zwar n u r 360 km vor uns, aber ohne Autobahn und deshalb hatten es diese 360 km in sich. Nach dem Colombiere stand der „Cormet de Roseland“ (1.968 m) vor uns, danach kam der „Col de la Madeleine“ (2.000 m) mit seiner sagenhaft schnellen Auffahrt. Dann kam der „Col du Gladon“ (1.924 m) und direkt dahinter der „Col de la Croix de Fer“ (2.067 m). Zwischen all den Cols haben wir dann am Mittag eine Pause eingelegt und uns und unsere Maschinen voll getankt.
In den Seealpen ist man kaum von einem Col runter, wartet der nächste direkt vor einem mit seiner Auffahrt. Aber bei diesem wolkenverhangenen Regenwetter ist das Biken wirklich keine Freude. Klar sind wir keine Rennfahrer, aber kaum einer (??) von uns hat Angst vor dem Regen bzw. den regennassen Straßen.
Wir fuhren durch Valloire und waren gerade am Fuße des „Col du Galibier“ (2.642 m) angekommen. Dann nur noch ca. 5 Km auf der linken Seite liegt die Auberge „La Pottre“. Diese kleine Auberge hat es in sich. Die jungen Leute, die vor kurzem den kleinen Bauernhof übernommen haben, restaurierten die Auberge und die Bauten darum Stück für Stück mit sehr viel Liebe und Hingabe. Und genau so schmeckt das Essen dort – ursprünglich mit viel Einfallsreichtum und typischen „Berg-Gerichten“. Genau dort hatte ich für uns alle gebucht und jeder freute sich auf diese einsame „Insel der Eintracht“. Nur unserem Gast-Mitfahrer Volker (dem Felsenbezwinger), gefiel die Gemeinschaftsunterkunft (3-Bett-Zimmer) überhaupt nicht und er kehrte um und fuhr nach Valloire zurück, um sich dort ein Hotelzimmer zu nehmen. Ich kann nur sagen – er hat einiges verpasst!
Wir alle haben die Zimmer bezogen und wie es sich gehört – uns frisch gemacht. Dann wurde es wieder traditionell: bei 1 – 2 oder auch 3 Bierchen wurde der Regentag fachmännisch besprochen. ….“ist dir auf dem Col du Gladon auch der Hinterreifen weggeschmiert“….., oder ….“Mensch war die Strecke vor Valloire schmierig, mir ist laufend das Vorderrad weggegangen“, oder …..“hast Du den Däppen gesehen, der uns am Roselend nicht vorbei lassen wollte – dem haben wir’s aber gezeigt“ ..usw., usw.! Das sind Benzingespräche vom Feinsten, die ich gerade auf solch einer Tour einfach nicht missen möchte.
Gut, irgendwann nach diesem sehr aufschluss- und erfahrensbereichernden Austausch wurden wir zum Essen gerufen. Der eine Teil von uns bestellte das „Rindfleisch am Galgen“, der andere das ganz hervorragend (vor allem riechende) „Käsefondue“. Natürlich kam zuerst eine klitzekleine Vorspeise – ein Wurstplättchen. Wir mussten grinsen, weil jeder sich fragte, wie wir das alles schaffen sollten!
Besser kann man einen Tag nicht abschließen. Individuell in einer niedlichen, mit so viel Liebe hergerichteten Auberge und mit super nettem Personal, das uns fürstlich bewirtet hat. Ich war 2012 das vierte Mal hier zur Übernachtung und zum Essen. Die Jungs können sich schon mal auf das Frühstück freuen, denn das war auch ein Erlebnis!
Streckenführung:
am 2. Tag: gesamt => 360 km
Morzine – Les Gets – Col des Gets (1.163 m) und dann immer der „Routes des Grandes Alpes“ entlang nach Cluses – zum Col de la Colombiere (1.618 m), über den Grand Bornand (1.365 m), dann kommt der Col de Aravis 1.486 m), der Col de Croix de Fer (1.649 m) und über Flumet zum Col de Saisies (1.650 m). Weiter nach Beaufort entlang der D925 über den Cormet de Roseland (1.967 m) nach Bourg Saint Maurice. Danach gings dann auf der schnelle N90 nach Moutiers und dann wieder rein in die Berge. Zuerst kommt der Col de la Madeleine (1.993 m), danach der Col du Glandon (1.924 m), Col de la Croix de Fer (2.067 m) und danach über St. Jean de Maurienne zum Col du Telegraphe (1.566 m) bis nach Valloire. Dann sind es nur noch ein Paar km bis zu unserer Auberge La Pottre.
Tag 3: Sonntag, 02.09.2012
Morgens um 08:30 Uhr war Treff, denn um 09:30 Uhr wollten wir Richtung Col du Galibier weiterfahren. Doch bevor es weiterging haben wir noch das gute Frühstück genossen – NEIN, kein Buffet, sondern ein gedeckter Tisch mit selbst gemachter Marmelade, Bergkäse und Wurst direkt aus der Umgebung. Ursprünglich und zugleich Extraklasse!
Volker Meister stand um 09:00 Uhr bei uns vor der Auberge. Donnerwetter, das war mehr als pünktlich! An diesem Tag war der „Grand Canyon du Verdon“ unser Ziel. Und direkt an diesen Grand Canyon war unser „Hotel** du Grand Canyon“, man könnte sagen – angeklebt. Aber zuerst kommt die Streckenbeschreibung. Morgens haben wir uns getraut, einen Blick nach draußen zu werfen, a b e r ……das Wetter sah nur unwesentlich besser aus, als am Vortag.
Also packten wir unsere Klamotten und zogen schon wieder unsere Regenkombis an – hört das denn nie auf? Kaum waren wir an der Spitze des Galibiers angekommen, fing es an zu schneien – das war uns jetzt doch zu viel. So schnell wie möglich hier wieder runter vom Berg, bevor die Straßen zugschneit sind und ab in Richtung Col d’Izoard (2.360 m). Im Schneematsch verließen wir die steile Passstraße.
Dort sah das Wetter dann schon etwas besser aus, zwar noch diesig und etwas wolkenverhangen, aber die ersten blauen Fetzen am Himmel taten sich auf. Als wir dann die Spitze des Izoards verließen und gen Tal unterwegs waren kam endlich die Sonne durch – wir konnten es nicht glauben.
Na also – geht doch! Am Col du Vars (2.105 m), dem wie ich finde, schnellsten Col in den Seealpen, war die Welt wieder in Ordnung – Sonne, anständige +24 Grad und nur noch weiße Wölkchen. So würde ich mir das ideale Seealpen-Motorradwetter vorstellen.
Bei merklich wärmeren Temperaturen ging es zu meinem Lieblingspass, dem „Col du Vars“ (2.105 m). Der ist zwar nicht besonders hoch, die Passstraße ist aber so gut ausgebaut, dass man es wirklich „laufen“ lassen kann. Man muss nur auf die kleinen „Dellen“ in der schnellen Straße aufpassen. Wenn das Fahrwerk deines Motorrads nicht richtig eingestellt ist, dann bewirken diese „Dellen“ ein Hopsen, die das Motorrad – vor allem in Schräglage regelrecht aushebelt. Um so größer die Zuladung ist, um so eher kann solch ein aushebeln passieren. Wir sind dieses Mal gut durchgekommen – oder waren die Straßenbauer hier fleißig und haben den Straßenbelag verbessert!?? Ich denke: JA
Von hier aus war es nur noch einen kurzen Sprung bis zum Grand Canyon du Verdon. Wir beeilten uns und ließen der Gashand freies Spiel. Aber bevor wir den Endspurt antraten, mussten wir uns noch den großen Stausee anschauen.
Und dann war es soweit – gegen 17 Uhr trafen wir in unserem Zwischenziel, dem Hotel** du Grand Canyon ein. Das ist schon ein besonderes Gebäude – von vorne unscheinbar und wenn man sich auf die andere Seite des Hotels begibt, d. h. durch den Eingangsflur in den großen Saal tritt, sieht man im Hintergrund direkt ca. 350 Meter unter einem liegend, die Verdon-Schlucht – atemberaubend. Besonders beeindruckend ist das Betreten der großen Terrasse, die sich vom Essbereich bis zu den Zimmern zieht. D. h. jedes Zimmer hat eine kleine Terrasse für sich, die aber dann durchweg begehbar ist. Wie immer nach der Ankunft, haben wir natürlich auch hier zuerst einmal ein (??) Bierchen, nein – hier schenkt man noch „Halbe“ aus – zu uns genommen.
Streckenführung:
am 3. Tag: => 385 Km
Col du Galibier (2.646 m), Col du Lautaret 2.058 m) bis Briancon auf der N91. Danach zum Col d’Izoard (2.360 m), dann nach Guillestre und rauf auf die sehr schnelle Auffahrt zum Col de Vars (2.111 m). Danach kommt der Col de la Bonette (2.802 m), dann Richtung Nice und bei Carros wieder rein ins Kurvengewirr. Col de Valferriere (1.169 m), Col de Luens (1.054 m) und über die D21 und D71 zum Grand Canyon du Verdon.
Tag 4: Montag, 03.09.2016
So, Regen war mal, jetzt kommen die Sonnentage – dachten wir am Vorabend – a b e r, dem war nicht so. Am Morgen war das Wetter noch trocken und um 07:20 Uhr schlief Hubert immer noch – was war los? War eines der vielen Bierchen am Abend schlecht gewesen?
Für Regressforderungen war allerdings keine Zeit, denn wir mussten heute spätestens um 19 Uhr im Hafen von Genua einlaufen, um unsere Fähre rechtzeitig zu bekommen. Und Wolfgang musste am Ende der Verdon-Schlucht in Richtung Norden abbiegen und uns verlassen. Volker Meister (der Felsenbezwinger) hatte sich entschlossen, direkt am frühen Morgen alleine gen Heimat zu fahren – was für ein Ego-Kumpel!?
Wir waren gerade mal 50 km auf der Straße, da pisste es schon wieder und gemäß der Wettervorhersage sollte es auch weiter regnen. Wegen der „Pisserei“ haben wir dann in einem kleinen Straßenkaffe, der BAR DES ARCADES in „Entrevaux“ einen Halt gemacht, um das weitere Vorgehen bei einem Vesper’le zu besprechen. Für einen echt starken französischen Cafe war dann auch gerade noch Zeit.
Wir überlegten, ob wir aufgrund dieser Aussichten nicht unsere Streckenplanung ändern, denn eigentlich war der „Col de Turini“ (jeder kennt ihn von der legendären Rally Monte Carlo) eingeplant. Weil es keinen Sinn macht diesen wunderbaren Col im wahrsten Sinne des Wortes „hinunter zu eiern“, haben wir ihn weggelassen und nahmen den fast direkten Weg über die Schnellstraße.
Aufgrund der Entscheidung direkt nach Genua zu fahren, waren wir dann sehr frühzeitig in der Stadt, dass wir noch in einem großen Supermarkt anhielten, um Proviant für die Fährüberfahrt einzukaufen. Alles war gut – auch die Sonne zeigte sich.
Das war die beste Idee, denn aus der Vergangenheit wussten wir, dass auf der Fähre alles super teuer ist und man nicht immer das bekommt, was einem wirklich schmeckt. Und ihr werdet es nicht glauben, unser Thomas kam gerade mal 15 Minuten nach uns am Fähr-Terminal an. Also alles in Butter. Das Wetter hat dann zum Schluss auch noch mitgespielt und wir waren guten Mutes, dass auf Sardinien alles besser werden würde.
Die Fähre muss natürlich zuerst einmal besichtigt werden. Wir haben uns in unseren zwei Kabinen eingerichtet, frisch gemacht und dann ging es auf Fähr-Erkundung. Wie immer wenn wir „irgendwo“ ankommen, wird ein Begrüßungsbier getrunken. Das viel dieses Mal etwas umfänglicher aus! Durch die Regenfahrerei waren wir zwar von außen nass geworden, aber für den inneren Frieden hatten wir fast nichts getan. Vier Halbe frisch gezapftes Heineken vom Fass waren da genau richtig. Und weil wir gerade so gut drauf waren, hat Jürgen einer Italienerin noch schnell eine Lektion in: „wie erziehe ich mein schreiendes Kind“ erteilt. Das Mädchen hat gleich verstanden und das Volk Drumherum hat sich nur gewundert!
Gegen 19:30 Uhr hatten wir dann ein schönes Plätzchen für unser Abendessen gefunden. Wir richteten uns an einem Tisch auf dem seitlichen Flur ein und genossen die Zuschauer, die sich über unser feudales Menu wunderten. Jedenfalls packten wir unsere Schlemmereien aus (Oliven, Gürkchen, eingelegte Sardellen, Salami, gekochter Schinken, verschiedene feinste Käsesorten, 3 Baguettes) und 3 Flaschen Rotwein wurden dann auch noch platt gemacht – oder waren es vier, oder fünf!? Seither verging so viel Zeit – ich erinnere mich wirklich nicht mehr genau!?
Und dann ging es in die Koje. Eines können wir hier auch gleich festhalten: Ohrenstöpsel helfen nicht gegen Schnarchen. Das kann euch Heiko und Thomas auch schriftlich bestätigen!!
Streckenführung:
am 4. Tag: => 550 km
380 Km Landstraße, 170 Km Autobahn
D71 entlang bis zum Lac Verdon, dann bis nach Castellane, am Lac de Castellone entlang, dann über den Col de Toutes ASures (1.124 m), den Col de Braus (1.002 m) nach Menton. Dort Einkaufen im Supermarkt und dann auf die Autobahn (oft mit Blicken aufs Meer) nach Genua.
Streckenführung Seealpen – siehe u. a. Karte:
Tag 5: Dienstag, 04.09.2012
Am Dienstag-Morgen zog mich mein erster Weg ans Deck – ich musste nach dem Wetter sehen. Ach du Schei…. Genau das gleiche Wetter, das uns durch die Seealpen begleitet hatte, lag direkt vor uns – in Richtung Sardinien. Das waren ja schöne Aussichten.
Kaum hatten wir in Olbia angelegt, schon regnete es wie aus Kübeln! Wir gingen davon aus, dass die Regenwolken sich ja gleich verziehen werden und die Sonne scheinen würde. Deshalb zogen wir uns in eine Tankstelle zurück, um uns erst einmal vor dem „Guss“ in Sicherheit zu bringen und tankten in diesem Zusammenhang gleich.
Eigentlich wollten wir zuerst Richtung Norden, um dann vom nördlichsten Punkt, an der Westküste entlang Richtung Bosa zu fahren. Dort hatten wir uns vorgenommen zu übernachten. A b e r, es regnete und regnete und regnete und ……… ziemlich genervt haben wir dann um die Mittagszeit herum in einem kleinen Fischerdorf angehalten um uns zu stärken. Die ersten Gerüchte wurden laut, dass man ja auch hier übernachten könne, um auf besseres Wetter zu warten.
Gott sei Dank hat mich dann Heiko unterstützt und nach langem Hin und Her fuhren wir dann gen Süden weiter. Was soll ich Sagen, keine 30 Km später kam die Sonne am Horizont hoch und wir ließen die dunkle Wolkenwand hinter uns – Schwein gehabt! Jedenfalls wurde die Stimmung schlagartig besser und echte Urlaubslaune kam wieder bei allen auf.
Noch schnell die trockene Kette eingesprüht und los ging’s. Auf jeden Fall waren wir dann gegen 17 Uhr in Bosa und suchten ein Quartier. Selbstverständlich wollten wir uns direkt am Meer platzieren, was uns auch gelang – in der RESIDENCE CHELO*** fanden wir 2 schöne Apartments und die noch mit direktem Strandzugang – Superklasse.
Zwei von uns mussten unbedingt gleich ins Meer springen – naja, warm genug war es und eine Abkühlung war anscheinend nötig! Wir gingen dann einkaufen (Supermarkt um die Ecke) und dann wurde eine Kleinigkeit gegessen – oder soll ich ehrlich sagen, dass die Flüssigkeiten überwogen! Am Abend gingen wir zusammen in ein 100 Meter entferntes Strand-Restaurant. Das Lokal war urig eingerichtet und das Essen war ganz akzeptabel. Mit dem Wirt hatten wir einen Riesenspaß und erst kurz nach Mitternacht zogen wir uns in unsere Gemächer zurück.
Streckenführung:
5. Tag: => 245 km
Olbia – Telti – Monte Tundu (831 m) – Perfugas – Sassari – Alghero – und dann immer an der Meerstraße (SP 105 und SP 49) entlang nach Bosa.
Tag 6: Mittwoch, 05.09.2012
Am nächsten Morgen war das Erwachen ganz schön hart! Einige plagten leichte Kopfschmerzen, die anderen klagten über Gliederschmerzen – sollten das schon die Vorbooten von Corona sein? NEIN, ganz sicher waren es die Auswirkungen des einheimischen Getränks, das uns der Wirt im Überfluss serviert hatte. Nach einem echten italienischen Espresso waren dann alle wieder einigermaßen hergestellt. Wir hatten einiges vor: von Bosa in südliche Richtung – Oristano und dann rein in die bergigere Landschaft quer durch Sardinien hindurch auf die Ostseite, Richtung Arbatax.
Bevor wir aber die Meerseite verließen, legten wir noch eine kleine Pause ein, um uns für den anstrengenden Weg Richtung Berge zu stärken.
So, und dann los in Richtung Oristano, dann nach Villaurbana, Assolo, Nurallao, zum San Giara (650 m) dann der 198 entlang am Lago del Flumendosa und dem Monte Santa Vittoria (1.212 m) vorbei hinunter nach Sadali in Richtung Punta Tricoli (1.211 m) nach Lanusei, bis wir dann gegen 19 Uhr endlich Arbatax erreichten. Das war eine geniale Fahrt mitten durch das Kurvengewirr Sardiniens mit wunderbaren Einblicken auf die Hochebene und die uns bevorstehenden Ausflüge in die „oberen Gefilde“ von Sardinien.
Nach den Anmeldeformalitäten auf unserem Campingplatz Telis***, haben wir zuerst einmal die Motorräder platziert und dann das Gepäck in die Home-Mobile geräumt. Hubert, Thomas und Heiko teilten sich ein Mobil, das andere haben wir (Emil und ich) uns einverleibt.
Natürlich gab es zuerst einmal ein Schlückchen aus der roten Flasche, von denen wir uns unterwegs einige als Vorrat besorgt hatten. Schon beim Einchecken haben wir für den Abend einen Tisch im Camping-Restaurant reservieren lassen – natürlich mit Blick auf die wirklich wunderschöne Meeres-Bucht. Meeresrauschen beim Essen, darüber gibt es wirklich nichts auszusetzen. Nachdem sich dann „endlich“ alle frisch gemacht hatten, konnte der Schlemmer-Spaß beginnen.
……und zum Abschluss noch einen guten italienischen Espresso.
Danach haben wir uns vor unserem Home-Mobile (ausgestattet mit allem was ein normaler europäischer Haushalt benötigt) noch sehr lange über die sehr schöne Fahrt und das wunderschöne Wetter unterhalten. Bis wir dann irgendwann in die Betten fielen.
…..ein wunderbarer Tag ging zu Ende!
Streckenführung:
6. Tag: => 285 km
Bosa – Modolo – vorbei am Monte Urtigu (1.050 m) – Bonarcado – an Oristano vorbei in Richtung Berge – vorbei am Tirso-See bzw. den anschließenden Lago Omodeo (siehe Bilder auf der großen Brücke) – Nughedo Santa Vittoria – Austis – Serrasu Lampu (1.039 m), vorbei beim Lago Gusana nach Fonni. Dann weiter zum Passo di Caravai (1.118 m), Arcu Correboi (1.246 m), vorbei am Monte Genziara (1.505 m) und dann die SS389 hinunter nach Lanusei – Tortoli – Arbatax.
Tag 7: Donnerstag, 06.09.2012
Der Tag begann mit einem etwas dickeren Kopf, aber mit knalligem Sonnenschein. Wir trafen uns zu einem kleinen Frühstück, das wir uns in der kleinen Bar neben dem Swimming-Pool gegönnt haben.
Wie hatten wir diesen Tag geplant? Am Ankunftstag hatten wir uns kundig gemacht, wie wir einen „Pausentag“ verbringen könnten. Die Antwort bekamen wir in der Campingplatz-Information: Eine Bootfahrt zu den vielen Grotten, die nur übers Wasser erreichbar waren, sollte es ein. Also machten wir uns gegen 10:30 Uhr auf zum Hafen.
Irgendwann gefühlte 2 Stunden später kam endlich das Boot und wir konnten einsteigen. Die Sicht auf das Ostufer Sardiniens vom Wasser aus war schon beeindruckend. Höhlen und riesige Felsengebilde taten sich auf. Und dann beobachteten wir natürlich auch die Leute, d. h. „Charaktere“ mit ihren Besonderheiten, die sich an Bord befanden – teils zum totlachen.
Endlich, eine schöne Landzunge lag vor uns und das Boot legte an. Hier sollten wir entspannen und nach 2 Stunden wollte der Bootseigner uns wieder abholen. Ich darf es vorwegnehmen – das Boot traf nach 4 Stunden ein und nahm uns wieder auf.
Geschafft, weil überrelext, hungrig und durstig hat uns dieser Kutter wieder zurück nach Arbatax geschifft. Naja, sehenswert war etwas anderes. Wir haben uns geschworen, dass wir, falls wir nochmal hierher kommen sollten, den gleichen Trip mit einem eigens gemieteten Privatboot unternehmen und garantiert mehr Geld ausgeben, aber 1000% mehr Spaß haben würden.
Vom Hafen liefen wir auf Schusters Rappen zurück zum Campingplatz. Auf dieses „wundersame Ereignis“ haben wir uns dann eine – oder so – Flasche Weißwein gönnen müssen. Abends hatten wir mal wieder Lust auf eine ehrliches Bier und kehrten bei der in der Nähe liegenden schönen Pizzeria mit Vorgarten, auf eine sehr gute Pizza ein.
Die Nacht kam und wir waren hundemüde – also ab ins Bett.
Streckenführung 7. Tag: Heute Wanderung und Bootsfahrt – daher keine Streckenführung!
Tag 8: Freitag, 07.09.2012
Nach der Rückkehr vom Bootsausflug haben wir in der Information erfahren, dass das Restaurant auch Frühstück anbietet. Genau deshalb fanden wir uns an diesem Freitag alle im Restaurant zu einem legeren Frühstück ein. Damals hat es ganze 6 Euro gekostet – dafür bekamen wir Spiegeleier, unendliche Tassen akzeptablen Cafe, Weißbrot und Croissants, Wurst und Käse (aus der Verpackung) – für anspruchslose Biker war das absolut ok.
Für diesen Freitag hatten wir uns eine besondere Ausfahrt vorgenommen. Es sollte auf Umwegen über die Berge in die Costa Rei gehen. Der Tag war zwar verheißungsvoll, aber da lagen mal locker 280 km vor uns. Und das bei einem absolut wolkenlosem Bilderbuchwetterchen. Also das nötigste eingepackt (Badehose, Handtuch und Geld für die Roger-Rabbit-Strandbar von Heinz). Mit Tine war ich, wegen des schönen pulverweißen, unendlich langen Sandstrandes bereits 4 Mal in der Costa Rei. Also nix wie auf die Bikes und los.
Aber H A L T, bevor’s los geht, musste ich zuerst mein Moped säubern. Zu viel Dreck kostet Gewicht!
Den ersten Stopp gab es mitten in den Bergen. Kurze Orientierungspause – noch schnell ein Obst geklaut und weiter ging es.
Und dann waren wir in der Ortschaft Monte Nai / Costa Rei angekommen. Hubert hat anscheinend einen mortsmäßigen Kohldampf geschoben. Anders konnte ich mir seine Nervosität nicht vorstellen. Er wollte unbedingt in einem der Pizzerien an der Hauptstraße essen, nur weil ich den Weg zum Strand nicht gleich gefunden hatte. Aber dann ….. Ich musste eine ganze Weile suchen, bis ich endlich die richtige Zufahrt zum Roger-Rabbit-Strand gefunden hatte. Aber dann kam diese kleine Einfahrt und wir konnten unsere Maschinen direkt hinter die Strandbar von Heinz abstellen. Alle waren total begeistert. Die Strandbar ist zwar einfach, aber man sitzt mitten im Strand. Und Thomas war sowas von weg – er rannte mit Lederkombi und Sturzhelm auf dem Kopf zum Strand und stand dann mitten drin und war am Staunen!
Einige hatten es nicht so gut wie wir – wie man sehen kann, mussten die arbeiten.
Natürlich haben wir ein frisch gezapftes Paulaner genossen und Heinz hat uns etwas essbares auf den Teller gezaubert. Alles sehr lecker. Jeder von uns fühlte sich hier sehr wohl und jeder hat gefragt, warum in Gottes Willen wir nicht in diesem „Paradise“ Quartier bezogen haben. Alle zog es ins Wasser, jeder genoss den Strand und…..alle wollten eigentlich genau hier bleiben. Daher wurde es s e h r spät und wir hatten noch den ganzen Rückweg vor uns. Auch wenn wir dann die Abkürzung genommen haben, lagen noch mindestens 120 Kurven-km vor uns. Um 17 Uhr konnte ich die Mannen dann endlich auf die Kisten zerren!
Aufgrund des langen Aufenthaltes in der Costa Rei und trotz guter Gashand waren wir erst gegen 20 Uhr zurück. Schnell frisch gemacht und dann in das direkt vor dem Platz liegende Restaurant um uns zu stärken.
Zu Hause vor dem Mobil gab es dann noch einen Absacker. Wir hatten bis tief in die Nacht noch richtig Spaß ! Das bekamen wir am nächsten Morgen auch von unseren Nachbarn zu hören. Sie beschwerten sich fürchterlich, zogen dann aber am Nachmittag ab – puhhhh!
Streckenführung:
8. Tag: => 285 km
Arbatax – Tortoli – Lanusei – Punta Tricall (1.211 m) – Sadali – Monte Santa Vittoria (1.212 m) am Lago del Flumendosa vorbei – Monte Guzzirti (734 m), Senorbi – Monte su Piroi (605 m) – San Vito – Muravera – Cassa Ferrato – Costa Rei. Wegen der fortgeschrittenen Zeit nahmen wir auf der Rücktour die nicht so anstrengende SS 125.
Tag 9: Samstag, 08.09.2012
Nachdem wir uns den Freitag an der Costa Rei verausgabt hatten und sehr spät zurück kamen, hatten wir den Samstag als „Relax-Tag“ eingeplant. Wir wechselten vom Swimming-Pool zur schnuckeligen Bar und dem kleinen Strand, den der Campingplatz bot. Hubert und Emil waren zuerst beim Frühstücken, das wir im Camping-Restaurant einnahmen. Wie immer reichlich und gut.
Kein Stress – chillen und relaxen bis uns die Bar lockte, das war das Motto am letzten Tag, den wir hier in Arbatax verbrachten. Denn am nächsten Tag mussten wir wieder zurück – zur Fähre nach Olbia. Einen hat es aber dann doch gepackt – Heiko musste unbedingt sein Gefährt auf Hochglanz bringen – naja, was sein muss, muss sein!
Und dann kam die große Ernüchterung – man kann doch auf einer Motorrad-Tour keinen Tag ohne Motorradfahren verbringen – also rafften sich einige doch zu einem kleinen Ausritt auf. Nur wenige Kilometerchen in die Berge und dann wieder zurück, sozusagen zum Erkunden des Terrans – war es angedacht und dann kam es doch ganz anders!
Wie schon gesagt, hielt dann nur einer die Stellung auf den Campingplatz. Der Platz bietet wirklich alles, was man im Urlaub so braucht. Toll gepflegte Toiletten- und Duschanlagen, Waschbecken um die Küchengeräte sauber zu halten, Swimming-Pool mit toller Aussicht über die Bucht, eine wirklich gemütliche Bar mit Biergarten-Charakter, sogar an Waschgelegenheiten für Auto bzw. Motorrad hatte man gedacht und zum Schluss natürlich noch der kleine aber felsige Strandabschnitt, den man zum Baden nutzen kann.
Und dann am Abend wurde richtig althergebracht „gefeschpert“. Alles vom Feinsten – von Gürkchen bis Oliven, von Salami bis Schinken, wobei selbstverständlich auch ein einheimischer Käse nicht fehlen durfte und dazu ein leckeres Weißbrot und (?) ……..NEIN…. kein Orangensaft!
Und am Ende steht die Arbeit – ja, einer musste das Geschirr abspülen!
Streckenführung:
9. Tag: => 280 km
Arbatax – Tortoli – Lanusei – auf der S389 am „Monte Olinie“ (1.372 m) und „Monte Genziana“ (1.505 m) vorbei in Richtung Foni. Dann links ab über den „Arcu Correboi (1.246 m) und den „Paso de Caraval 1.118 m) nach Foni. Von dort über den „s’Arcu de Tascussi (1.245 m) Richtung Desulo. Dann über den „Punto Funtana Congiada“ (1.458 m) nach Aritzo. Von hier aus dann über den „Monte sa Scova (1.158 m) und den „Monte Santa Solia (843 m) nach Laconi. Danach dann Richtung Isili und daqnn Serri rechts liegen lassen und auf der S198 am „Monte Guzzini“ (734 m) vorbei auf der S198 zurück nach Sadali und Seui. Danch dann um den „Monte Lusei (1.113 m) herum nach Ussassai. Anschließend geht es wieder abwärts am „Monte Mela (974 m) vorbei nach Jerzu. Den „Monte Lumburau (828 m) lassen wir rechts liegen und kommen dann nach Cardedu – Bari Sardo – Tortoli und Arbatax. Puhhhhh – geschafft!
Tag 10: Sonntag, 09.09.2012
So, heute führte uns unser Weg zurück zum Hafen nach Olbia. Aber wir nahmen eine ganz andere Strecke dorthin. Wir nahmen die hoch interessante „SS 125“, die sich zuerst etwas am Strand entlang und dann ca. 25 km nach Arbatax links Richtung Baunei in die Berge hinein zieht. Diese Straße ist ein Kurveneldorado vom Allerfeinsten. Nein wirklich, das sind 75 km Kurven am Stück – da gibt es keine 500 Meter die gerade aus gehen. Wenn man da seine Sinne nicht beieinander hat, hat man als Biker verloren.
Die Straße steigt direkt nach Baunei rasant an – zuerst kommt der „Genna Arramene“ (590 m), dann der „Genna Coggina“ (724 m), der „Genna Sarbene“ (764 m) bis zum „Paso Scala Manna“ (1.012 m). Danach fällt dieses geniale Strässchen wieder gen Meer nach unten. Von dort kann man dann die Augen verwöhnen – wunderschöne Ausblicke zum Meer hinunter lassen das Bikerherz höher schlagen. Total genial! In Dorgali sind wir allerdings dann links abgebogen und haben es vorgezogen, noch einmal den Bergkamm Richtung Olbia zu genießen.
In San Teodoro (direkt am Meer) haben wir es dann vorgezogen, uns den Anblick des Mittelmeers zu gönnen und uns dabei nochmal zu stärken. Auf der Terrasse des sehr schön gelegenen Restaurants „L’Esagono“ haben wir es uns gemütlich gemacht und uns gestärkt, bevor wir auf direktem Weg nach Olbia aufgebrochen sind.
Bevor wir aber in Olbia einliefen, haben wir (wie auf der Hinfahrt) in einem Supermarkt noch ein Paar Vorräte für das Abendessen eingekauft. Viel zu früh standen wir bereits um 17 Uhr am Hafen. Wir waren für die Überfahrt gewappnet und hatten deshalb Zeit, um ein Paar Bilder mehr zu schießen.
Weil es im Aufenthaltsraum der Fähre auf der Herfahrt ziemlich laut war, richteten wir uns auf der Rückfahrt außerhalb des hinteren Decks ein und genossen die Ruhe. Nur den Leuten, die keine Kabine gebucht hatten und sich genau dort in ihre Schlafsäcke verkrümelten, gefiel unser Stelldichein nicht so recht.
Ganz ehrlich gesagt, hätte es uns an deren Stelle auch nicht gepasst, weil wir hatten viel zu erzählen und waren – dank des doch reichlichen Weins – nicht gerade leise unterwegs. Aber eins nach dem anderen: Wie immer bei der Ankunft an einem neuen Ort, gab es ein kühles Bier an der MOBBY-BAR – direkt vom Fass gezapft. Dann die übliche Prozedur: frisch machen und Abendessen – wir hatten ja alles dabei und waren nicht auf das teure Dinner, die die Fähre bietet, angewiesen.
Und so verging die Zeit wie im Fluge und erst nach Mitternacht beschlossen wir, das Treiben zu beenden und zogen uns in unsere Kabinen zurück.
Streckenführung:
10. Tag: => 245 km
Die „SS 125“ bis Dorgali, dann am Lago del Cedrino vorbei an Oliena nach Nuoro und von dort immer der „SS 389“ entlang auf stabilen 800 – 1.000 Höhenmetern – Monte Saraloi (854 m) bis zum Punta sa Donna (1019 m) und dann wieder abwärts zum Monte Olia (811 m) nach Monti Telti und über den kleinen Monte Telti ( 234 m) nach San Teodoro. Dort pausierten wir zum Mittagessen und anschließend ging es direkt nach Olbia.
Tag 11: Montag, 10.09.2012
Jeder von uns hatte gut geschlafen und alle warteten auf das Auschecken. Egal bei welcher Fähre wir bisher mitgefahren sind, das Auschecken war eine elend langwierige Prozedur. Du musst Deine Kabine frühzeitig verlassen, damit das Reinigungspersonal diese frühzeitig säubern kann, denn die nächsten Fahrgäste kommen direkt nach der Ausfahrt der Fahrzeuge und möchten auch eine saubere Kabine beziehen. Das ist ein Prozedere der besonderen Art und hat uns überhaupt nicht gefallen.
Also nichts wie weg und auf die Piste!
Wir waren ja gut ausgeschlafen und so verließen wir den Hafen von Genua auf dem direkten Weg in Richtung Heimat. Für diesen Montag hatten wir uns vorgenommen, über den Simplon-Pass bis nach Ulrichen zu fahren. Doch bevor wir zum Simplon kamen, haben wir noch einen „kurzen“ Mittags-Pausen-Halt am Lage d’Orta (gegenüber dem Hotel Fontaine Blue, in dem wir auch schon übernachtet haben) eingelegt. Das Wetter war super und am See hatten wir (Männer kucken auch gerne anderen Menschen zu) unseren Spaß. Bei einen kurzen Stopp am Simplon-Pass genossen wir die Aussicht auf die Berge.
Dort hatten wir von Wolfgang einen Hotel-Tipp bekommen, nämlich – das Hotel*** Astoria. Ein Biker-Hotel, das vor einigen Jahren auch seinen Ansprüchen gerecht wurde.
Und wir wurden nicht enttäuscht – im Hotel gab es zwar keine Zimmer mehr, a b e r so führte der nette Wirt aus – „wir hätten noch ein Departement im Ort, würden sie dort übernachten, könnte ich ihnen mit dem Preis entgegen kommen“. Unser Hubert hat dann gut verhandelt und einen Preis ausgemacht, mit dem wir sehr zufrieden waren.
Das „Departement“ war dann ein sehr schön renoviertes Holz-Block-Haus, in dem wir 3 Zimmer bezogen. Ich war wirklich beeindruckt, wie viel Aufwand und Energie die Schweizer in eine solche Restaurierung stecken. Hut ab!
Nachdem wir die Motorräder versorgt und sich jeder herausgeputzt hatte, ging es zur Erkundung dieses kleinen Ortes mit seinen vielen Holzbauten, die teilweise auf Stein-Stelzen erbaut wurden. Wie wir vermuten, wohl um kleine Nager, Schlangen oder sonstiges Tierzeugs vom Eindringen abzuhalten.
Danach ging es direkt ins Hotel zum Abendmahl. Und da hatten wir das nächste Aha-Erlebnis. Das Abendessen war umrissen und unser Menue stand fest, weil wir Vollpension gebucht hatten. Nur die Getränke wurden noch aufgenommen und sicherheitshalber wurde die Weinkarte geordert. Da standen dann sehr viele gute Weine drauf und Hubert war sich unsicher, ob die Preise nun für 0,1 oder 0,25 Ltr. angegeben waren.
Weil wir bereits mehrfach durch die Schweiz fuhren und von den Wein-Preisen geschockt waren, war ich für die erste Maßeinheit. Doch Hubert konnte das nicht glauben und bestellte seinen Wein. Gekommen sind dann tatsächlich 2 Gläschen 0,1 Ltr. für sage und schreibe 8,50 Schweizer Fränklis. Das war wirklich leicht übertrieben – Gott sei Dank hatte der Rest Bier bestellt! Man muss hier aber auch sagen, dass sonst alles ok war und das Essen sehr gut gemundet hat.
An diesem Abend wurde es nicht sehr spät, weil jeder von uns ziemlich geschafft war. Wir können das Hotel*** Astoria wirklich weiter empfehlen – Küche und Service sind sehr gut und die urige Unterbringung hat uns alle super gefallen.
Streckenführung:
11. Tag: => 390 km
Um schnell voran zu kommen, nahmen wir die Autopista A26 bis nach San Martino. Danach ging es wieder auf Landstraßen weiter zum Simplon-Pass (2.005 m), N 19 bis zu unserer Übernachtung im Hotel*** Astoria in Ulrichen.
Tag 12: Dienstag, 11.09.2012
Aufwachen, packen und zum Frühstücken. Das war so der Ablauf dieses Morgens und dann, ja……dann leider schon wieder in Richtung Kämpfelbach. Zwölf (12) erlebnisreiche Tage lagen hinter uns und jeder einzelne von uns war etwas deprimiert, weil diese Ausfahrt ganz langsam zu Ende ging.
Wir verließen Ulrichen und begaben uns auf den Weg in Richtung dem Grimsel- und Brünnigpass. Leider mussten wir den Furkapass rechts liegen lassen, aber dieser Umweg hätte uns zu viel Zeit gekostet. Das Wetter war gut und bei +22 Grad legten wir zuerst eine gemütliche Cafepause und dann eine Tankpause ein.
Nach Basel haben wir dann den direkten Weg über die Autobahn genommen und waren um 17 Uhr alle gesund und munter zuhause in Kämpfelbach. Und wenn ihr euch die Reifen anschaut – so sehen neue Reifen nach 4.000 km „Seealpen und Sardinien“ aus!
Eine wunderschöne Männer-Tour ging zu Ende, aber wir waren uns einig, indem wir alle sagten ………….
Streckenführung:
12. Tag: => 360 km
Ulrichen – Grimsel-Pass (2.164 m) – Meiringen – Brünnig-Pass (1.008 m) – Pause – dann bei Sarnen auf die A2 Richtung Luzern – Basel – und die heimische A5 nach Hause.
…………..viva Sardegna – wir kommen wieder!
2012-09-15; 2021-02-26 / JR
Die Gallier-Tour 30.04-04.05.2008
. ………Der etwas andere Tour-Bericht!
Sieben edle Germanenritter hatten beschlossen, einen Vorstoß über den westlichen Grenzwall hinaus zu unternehmen. Dazu mussten sie das große Meer überwinden, das sich an der Grenze auftat. Direkt dahinter lag das Land der Gallier. Dieses gemütliche Völkchen hatten sie in der Vergangenheit bereits mehrfach besucht und dort immer gute Erfahrungen mitgenommen.
An einem Mittwoch, anno 2008 und dort am dreißigsten des Sternenmonats Aprilla, als die Sonne am höchsten Punkt des Horizonts angekommen war, standen Ralf – genannt „Speedy“, der größte Webber unter dem Sternenhimmel und Jürgen – genannt „Boxer-Q“, mit ihren beiden treuen und gut im Futter stehenden Rössern bereit zum großen Ansturm über den Schwarzwald, direkt hinein in die Froschschenkel-, Schnecken- und Flammkuchen-Metropole, zum Gallier-Volk – in die bemerkenswert wild-ruppige Landschaft der „Vogesen“.
Der Rest der zweirädrigen Sippschaft nahm erst 3 Quadranten später die Fährte über den schnelleren Weg der gemeißelten Straße (Autobahn) in Richtung Gallien auf. Nun, warum nahmen die Sieben den außerordentlichen Aufwand dieser Fahrt auf sich? ………ganz einfach, sie wollten dort in alle Kurven, Kehren und Serpentinen das heiße Profil ihrer Weichgummibereifung brennen! Auf Germanisch: … …eben um das Gallier-Revier zu markieren.
So, nun aber wieder zurück zu unseren Vor-Reitern „Speedy“ und der „BoxerQ“, die wir auf ihrem Weg begleitet hatten. Die Tanks ihrer Rösser hatten sie gefüllt bis an den Rand der Auslaufmarke und die Strecke hatten sie mit dem Spitzhammer in die Navis gemeißelt! Das Wetter war gruselig – germanisch eben. Der Himmel war zugehängt, aber echte Germanen lassen sich von solchen Nebensächlichkeiten nicht abschrecken. Die kennen weder Angst noch Schmerz. Und so schritten sie zur Tat!
Ein ordentlicher Druck auf den „G-Punkt“ ihrer Stahlrösser und schon setzten sich die Kolben ihrer treuen Gefährten mit bärenmäßigem Getöse in Bewegung. Die Erde begann zu beben und die Weiber rannten, um sich in Sicherheit zu bringen. Das Leder ihrer wohl geformten Hinterteile drückten sie in die hart gepolsterten Sättel, ließen die Schaltung gefühlvoll einrasten und dann den Gasgriff in Richtung „VOLL“ gekurbelt und schon setzte sich die Fuhre `gen Süden in Bewegung.
Wie bereits erwähnt, hielt der Wettergott nichts von der Ausfahrt und überschüttete sie mit geballten Wassermassen. Unter den dunklen Wolken versuchten sie, so viel Druck zu machen wie irgend möglich, damit dieser den Regen quasi wie in einem Vakuum-Effekt, zurückhalten sollte. Das schwarze Gehölz (Schwarzwaldtannen) flog an ihnen vorbei. Und bis kurz vor Wolfach ging ihre Rechnung auch auf.
Dann war’s allerdings vorbei mit lustig. Zum Nachfüllen der Treibmittel mussten sie ihre Gefährten einbremsen bis die Räder standen. Das hatte „Planschi-Groll“ der Wettergott erkannt und nutzte den Druckabfall, um noch mehr Regen über sie kommen zu lassen.
Scheiße (!!)…………dachten sich die Zwei. Jetzt war Flexibilität gefordert……………………….(??!!!!!) Diese Germanen waren nicht auf den Kopf gefallen und reagierten sofort – sie leiteten direkt Gegenmaßnahmen ein.
In Wolfach zogen sie sich in eine Herberge, namens „Caffaeum am Merkado“ zurück (Bild) und warteten bis sich „Planschi“ der Regengott ausgekotzt hatte! Dann zogen sie ohne die lästigen Nassschalenkondome weiter in Richtung großes, langes Meer (Rhein) – dem Gallierland entgegen. Die Kurven waren endlos aber genau deshalb waren sie gestartet. „Je enger des do besser“ war ihr Wahlspruch und das traf auch auf diese Kurvenstapelei zu. Erweiternd könnte man auch sagen – umso enger, desto schräger! Naja, Hauptsache ohne Tattoo an Knie und Ellenbogen!?
Bis zum Abend mussten sie es bis in die Herberge „Les Bagenelles“ in Saint-Marie-aux-Mines schaffen. Die gemütliche 2-Sterne-Auberge liegt kurz vor dem Anstieg zum Col des Bangenelles. Dort wartete die Verstärkung – 5 weitere knallharte Germanen, die sich von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gehüllt hatten und auf dem Schädel eine windschlüpfrig geformte Bedeckung trugen, die sie „Helm“ nannten. So war es ausgemacht. Allesamt kamen sie aus dem Lande des bollernden Tals am Kämpfelbach, aus Erschiko, Bilfingo und Kenigsbacho.
Ihre Namen kennt jeder, der Wildschwein und ein obergäriges Met* bevorzugt:
- Hubertus der große Touriplaner,
- Dietmar, der schnelle Tief-lieger,
- Emil, der grollende Trollinger,
- Bernd, der Stahlharte, der aus dem Osten kam,
- Speedy, der beste Webber unter dem Sternenhimmel,
- Reiner, der in sich gekehrte und
- Jürgen, die BOXER-Q.
- (*germanisches Drachenblut)
Und so geschah es, anno 2008 am dreisigschten des 4. Sternenmonats. Die Sonne befand sich im Westen gerade auf dem tiefsten Punkt des Horizonts, als sie alle Sieben fast gleichzeitig, aus verschiedenen Richtungen kommend, an der ausgemachten Schlafstelle, der Auberge „LES BAGENELLES“ eintrafen. Das war kein Wunder, denn jeder ihrer Kompasse war kurz vor der Abfahrt, von Kalibriero noch mal „eingenordet“ worden!- Die Stahlrösser wurden abgestellt und liebevoll versorgt und dann nahmen die müden Krieger ein eiskaltes (?) Bad, gerade wie es sich für hartgesonnene Germanen gehört. Dann endlich war es so weit, alle nahmen einen Schluck aus dem „Langhorn“.In Gallien gibt es ein wundersames trocken schmeckendes Getränk, das aus dem Saft der Reben gewonnen wird. Um sich an den Geschmack zu gewöhnen, nahm jeder erst einmal einige Horn-Maß davon. Dazu wurde ein Mal gereicht, das nicht enden wollte. Bevor die Teller abgeräumt wurden, waren sie wie „blitze blank geleckt“, so gut schmeckte es den munteren Kriegern aus Germanien.Am voranschreitenden Abend gaben alle einen Witz zum Besten. Doch Speedy der Webber wuchs über sich hinaus und erzählte alte Geschichten von WERNER und dessen Chef, einem alten Handwerksgesellen namens Roehrich. Alles bog sich vor Lachen und sogar die Nachbartische, an denen sich Herrschaften aus fernen nordischen Landen betranken, kamen nicht mehr aus dem Lachen heraus.
- Um einen Gesamteindruck zu vermitteln, sei hier erwähnt, dass das Volk aus dem Norden, der Sprache der Germanen nicht (ganz) mächtig war.So kam auch bald ein „handgreifliches“ Gespräch zwischen Nord- und Südlichtern auf. Wie sich schnell herausstellte, kam die fremde Bagasch aus dem fernen Land der „rollenden Wägen“ (Holland). Eine weitere Gruppe kam aus der Gegend, in der gefilterter Gerstensaft aus winzigen, aber langen Gläsern getrunken wird. Das ist auch die Gegend von der man hört, dass dort das Volk enorme Schwierigkeiten mit dem Umgang des fußigen Balles haben solle, und in dem das höchste Haus Gottes (Kölner Dom) stünde, der im Germanenland zu finden sei.….umso näher der Morgen kam, umso mehr nahm die Stimmung zu. Und da die disziplinierten Germanen am nächsten Tag ein Ziel hatten – nämlich „den großen Weg“ (!?) zogen sich die fast nüchternen Germanen gegen Mitternacht zurück, um in ihren Kammern endlich zur Ruhe zu kommen.
- Tourdaten am Anreisetag:
Kämpfelbach – Neuenbürg – (B 294) Calmbach – Besenfeld – Freudenstadt – Bad Rippoldsau – Rimbach – Griesbach – Bad Peterestal – Schapbach – Walke – Wolfach – Hausach – Haslach – Elzach – Gutach – Waldkirch – Emmendingen – Endingen (Kaiserstuhl) – Sasbach – (D294) Sélestat – Guemar – Ribeauvillé – Saint–Marie–aux–Mines – und dann in La Petite Liepvre ist rechter Hand liegt die Auberge** LES BANGENELLES – ca. 250 Km.
- 2. TAG – Donnerstag, 01.05.2008
- Am frühen Morgen war alles überstanden. So kurz nach 7:00 Uhr – es könnte aber auch schon 09:00 Uhr gewesen sein, gab es bereits das erste Mahl und als jeder der furchtlosen Stahlrossbezwinger den notwendigen Vorrat gespeichert hatte, brachen sie auf, die Fährte des letzten Tages aufzunehmen und neue Ziele zu erobern. Für heute war dies der nördliche Teil dieses unendlichen Kurvengewirrs der Südvogesen.
- Hubertus „der Touriplaner“ zog vorne weg. Und er ließ es krachen an diesem Morgen, sodass die Rösser ordentlich ins Schnauben kamen und die Gummis ihre liebe Not hatten, mit dem Asphalt eins zu werden. Jede Kurve wurde flach gebügelt, bis es an der Zeit war, eine Pause einzulegen.
- Die dauerte allerdings nicht sehr lange und schon wurde wieder aufgesessen. Sie ließen sich nicht aufhalten. Ihr Ziel war der „Weg“ und der führte sie auf und ab und von einer Tornade in die andere, von einer Bergwindung in die nächste – übergangslos, hemmungslos, gnadenlos ……und immer an den extremsten Gashänden hängend, die der Himmel je unter sich gesehen hatte.
- Die Schalthebel standen nicht still und die Bremsscheiben glühten. Mein Gott, diese Germanen sind eben echte Fighter und keine Anstrengung war ihnen zu groß. Das Wetter hatte ein Einsehen, der Sonnengott strahlte und nur ein paar weiße Wölkchen im Schafspelz zogen am Himmel dahin. Das war ein Germanentag wie er in jedem Geschichtsbuch beschrieben sein sollte. Alternativ hätten sie auch eine Schlacht schlagen können – aber dazu war an diesem Tag keine Zeit.
Als sie dann in fast 1.500 Metern Höhe, auf dem alten „Grand Ballon“ ankamen, war die Freude groß. Wo man hinsah – weißes, gefrorenes Wasser! Trotzdem reichte es nicht für eine Schlacht mit dem feuchtweißen Nass. Doch das tat nichts zur Sache. Im Cafe de Grande Ballon fanden sie genügend Alternativen. Sie gaben sich einem anderen Genuss hin, nämlich dem eines „Grande Cafe“ bestückt mit einer hausgemachten Torte de Heidelbeer. Mein Gott, wo kann das Leben mehr bieten!? Genial, oberaffengeil, …nein in Galliermarnier könnte man auch sagen: „Le Grande Theatre“.- Route 2. TAG: Saint-Marie-aux-Mines – Ribeauville – Bennwihr – Lapoutroie – Orbey – Soultzeren – Col de la Schlucht – Le Hohneck – Route des Cretes – Le Markstein – Le Grand Ballon (1424m) – Hartmannswillerkopf – Gernay – Wattwiller – Guebwiller – Sondernach – Metzeral – Muhlbach – Munseter – Roch Obs. Belmont – Le Bonhomme – und zurück in Saint-Marie-aux-Mines – ca. 300 Km
- 3. TAG – Freitag, 02.05.2008
- Dem 3. Tag fieberte jeder der Gladiatoren mit solch einer Inbrunst entgegen, dass es bereits morgens beim großen Fressen am reichhaltig bestückten Buffet nicht mehr auszuhalten war. Heute sollte es zur geilsten Strada im Gallierland gehen, dem Anstieg zum Col de la Schlucht.
- Ein Highlight für jeden, der ein Zweirad-Gefährt sein Eigen nennt. Eine ganz große Sache, diese Schlangenstrecke. Entlang des Berges sich stetig Richtung aufwärts bewegend mit einer Asphaltdecke, die von einem echten Bikergott geformt worden sein muss. Egal welche Nationalität er hatte, er verstand sein Handwerk. Die sieben Germanen dachten, es war ein Gallier, dem regelmäßig Vino rosso eingeflößt wurde. Denn ab und an gab es solch extrem geniale Windungen, die nur mit einem gewissen Alkoholüberschuss zu Wege gebracht werden können!
- In Geradmer gibt das Tal ein großes Meer mit glasklarem Wasser frei. Hier beginnt das Paradies – man muss einfach verweilen. Das dachten sich auch unsere ungeschliffenen Germanen und hielten auf der „Terrassa des noblen „Cafes am großen Meer“ inne um eine schwarze Brühe, die sie „Cafe ole“ nannten, zu sich zu nehmen. Dazu bestellten sie sich etwas nahrhaftes, denn ihre Leiber schrien vor Leerheit. Hier soll auch gesagt sein, dass sich herausstellte, dass nicht jeder der anwesenden Germanen sich jemals um die Kultur des Gallienlandes bemüht hatte. Daher fielen sie auf, wie ein Pferdeapfel auf der Tour de Rhin. Die gute Stimmung schränkte dieser Vorfall allerdings nicht ein.
- Route am 3. TAG: Saint-Marie-aux-Mines – Le Bonhomme – Ropute des Cretes – Col de la Schlucht (1139m) Geradmer-See – La Bresse – Oderen – Urbes – Bussang – Ballon de Alsace (1247m) – Masevaux – Thann – Gernay – Guebwiller – Rouffach – Colmar – Ingersheim – Bennwihr – Riquewihr – Hunawihr – St. Hippolyte – Saint-Marie-aux-Mines – ca. 300 Km
- 4. TAG – Samstag, 03.05.2008
- Der Tag war von und für Götter gemacht. Die Sonne kam den Horizont hoch und strahlte schon am frühen Morgen in voller Pracht. Der große „Turi“ Hubertus blies zum Aufbruch und alle Mannen standen gestiefelt und gespornt parat. Die Donnerkisten wurden angeschmissen und so setzten sie sich in Bewegung, direkt dem vor der Haustür liegenden Col des Bagenelles entgegen. Sie fuhren und fuhren mit vollem Schub von einem zum anderen Col, als ob der Teufel ihnen direkt auf den Fersen stünde.
- An diesem Tag hatten sie den Asphalt förmlich unter sich begraben. Ein Hetzen von Kurve zu Kehre und von einem zum anderen Col. In diesem Gewirr von Kurven, erpichte unser Dietmar ein direkt vor ihm fahrendes, wohlgeformtes Hinterteil. Das muss doch eine weibliche Edelritterin sein. Aber eh er von seinem Traum erwachte, überraschte ihn die sich mit Windeseile nähernde Kurve, auf die er so rasant zufuhr. Wir konnten nichts tun – er landete samt seiner wunderschönen blauen Kawa im abschießenden Wald. Er hatte noch Glück im Unglück, denn ein mit Hänger bestückter PKW half uns dann, seine nicht mehr fahrbereite Kawa im nächsten Gasthaus unterzustellen. Abgeholt hat er sie dann eine Woche später.
- Da wundert es niemanden, dass wir abends alle total trockene Hälse hatten, die befeuchtet werden wollten. An diesem Abend hatten wir im Les Bagenelles unser, wie immer sehr gutes Abendessen eingenommen und uns dann im Hof gemütlich zusammen gesetzt, um noch das ein oder andere Gläschen zu trinken. Und so ergab es sich, dass unsere BoxerQ von seinem Plastik-Sessel gefallen war, mit dem Ergebnis, dass dieser Sessel nicht mehr zu gebrauchen war. Der Wirt unseres Appartements nahm ihm dafür 10 Teueronen ab.
- Route am 4. Tag: Saint-Marie-aux-Mines – Musloch – Liepvre – Col de Fouchy (606m) – Rombach – Urbeis – Climont (996m) – Col de la Charbonniere (960m) – Klingenthal – Ottrott – St. Nabor – Ste Odile – le Hohwald – Col du Kreuzweg /768m) – Breitenbach – Steige – Col de la Charbonniere (960m) – Schirmeck – Urmatt – Niederhaslach – Wangebourg – Obersteigen – Col de Valsberg (652m) – Dabo – Waldscheid – Col du Danon (727m) – Schirmeck – Col de Saales (556m) Raves – Col de Ste. Marie (722m) – Saint-Marie-aux-Mines – ca. 250 Km
- 5. TAG – Sonntag, 04.05.2008 (Die Heimfahrt)
- An diesem letzten Tour-Tag ging alles darum, sich für die Heimfahrt zu rüsten und vor allem soweit fit zu machen, um den am Abend lockenden heimischen Anforderungen gerecht zu werden. Also wurde alles ganz langsam und behutsam angegangen. Nichts überhasten – gemütlich frühstücken, die Lastenesel bepacken und dann locker vom Hocker den Gashahn von „0“ in Stellung „7“ aufziehen – immer in Richtung gen heimischer Hütten.
- Die Gummis, auf denen die heißen Öfen standen, waren eh schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Also, dachten sie sich, nicht noch zusätzlich Angriffsfläche für die an diesem Tag in Bereitschaft lauernden „green Uncles“ bieten. Schön locker ging es in Richtung „langem Meer“ (Rhein) und nach der Überquerung direkt am Rand des Kaisers-Stuhls entlang in Richtung schneller Strada – A5. Und dann im Block der donnerenden Rössern gemeinsam gen Nord-Osten.
- In Richtung Heimat bogen wir nochmals zu einer Rast beim „Wilhelm“ ein und hatten uns noch einen Flamm de Kuchen gegönnt.
- Route am 5. Tag: Saint-Marie-aux-Mines – Musloch – Selestat – Riegel – Dann der schnelle Weg über die A5 à Offenburg – Baden-Baden – Karlsruhe – Pforzheim – ca. 280 km
- Kommentar: Gallien ist immer eine Reise wert – vor allem mit dem Bike. Wer dann noch gerne dem Kulinarischen frönt, ist hier vollkommen richtig. Außerdem lockt die Abgeschiedenheit, die leeren Nebenstraßen und die unheimliche Ausstrahlung des Landstrichs der Vogesen zwischen Saverne, Strasbourg – Epinal, Remiremont – und Colmar, Mulhouse.
- Kartenempfehlung: MICHELIN Nr. 314 = Strasbourg/Obernai bis Besancon = (1:150000)
- Empfehlung – Unterkunft:
- Hotel Brasserie*** LES BAGENELLES, 15 La Petite Lièpvre, 68160 Sainte Marie aux Mines, Tel.: 0033 3 89 58 70 77, Fax: 0033 3 89 58 67 69Mail: bagenelles@libertysurf.frPage: www.bagenelles.com
- Noch Fragen? Mail an: juergen.renz (at) go4more.de
2021-02-01 / JR
Die Pässe-Sammeln-Tour 2007 (Schweiz-Italien-Österreich)
Was war: Mit meinen eingefleischten Möglinger Motorradfreunden (……nein -Heizern)
– W e r n e r auf SUZI-Bendit 1200
– J ö r g auf Honda-Varadero 1000
-und meiner
Wenigkeit auf Yamaha-FAZER 1000
hatte ich in der Vergangenheit schon einige Mehrtagestouren unternommen. Siehe hierzu auch die Tour-Berichte unter „Berichte-Ausfahrten“. Dieses Jahr sollte ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen, wir wollten wieder einmal in die Seealpen. Warum daraus dann eine Dolomiten – Pässe-Sammeln-Tour geworden ist, seht ihr unten.
Werner hatte sich viel Mühe gegeben und Zeit geopfert und die 5 Tagesetappen bereits auf seinem nagelneuen tomtom gespeichert. Der Zeitplan war besprochen, die Route war klar.
Geplante Abfahrt: Mittwoch, 20.06.2007, 16:00 Uhr
Voraussichtliche Rückkehr: Dienstag, 26.06.2007, gegen 18:00 Uhr
Planleistung: 2600 Km in 6 Tagen.
Im letzten Moment hatte der Wettergott sein „Veto“ eingelegt und es so richtig krachen lassen. Über den westlichen Alpen waren bis Dienstag – Abend schwere Gewitter mit Dauerregen herunter gegangen. Und auch für die Folgetage sollte das Wetter nicht besser werden. Der Start am Mittwoch war also abgesagt. Und das Vorhaben „Seealpen“ mussten wir aufgrund der dortigen Wetterlage für das Jahr 2007 begraben …..…..wirklich schade!
Eine Ausfahrt musste allerdings sein! Die Telefone zwischen Möglingen, Markgröningen und Kämpfelbach glühten von Dienstag bis Donnerstag, denn von der Wetterlage verunsichert, wussten wir nicht so recht, in welche Richtung sich eine halbwegs trockene Ausfahrt gestalten lassen würde! Am Donnerstag – Abend wurde, Dank Andis Motorradsucht (!) eine Entscheidung getroffen:
Gemäß der Wettervorhersage blieb uns als Alternative nur ein schmaler „Gut – Wetter – Streifen“ den Bodensee hinunter, in die Schweiz, nach Italien in Richtung Gardasee und über Österreich wieder zurück. Ansonsten war überall Pisswetter angesagt! Das tomtom hat Werner mittlerweile im Griff und schnell hatte er es neu programmiert. Die Grundstrecke kannten wir bereits, aber er pflegte doch noch einige neue Pässe ein, die für die notwendige Abwechslung sorgen sollten.
Der Startschuss wurde Hals über Kopf der Freitag, 14:00 Uhr festgelegt. Da ich nicht mehr damit gerechnet hatte, dass die drei unentschlossenen „Schwaben“ sich doch noch für eine Fahrt vor Samstag entschließen konnten, hatte ich den Freitag voll verplant und fuhr den Dreien daher am Samstag – Früh auf schnellstem Weg in die Schweiz hinterher.
1.Tag – Freitag, 22.06.2007, gegen 15:00 Uhr (Andi, Werner, Jörg)
Um 14:00 Uhr sollte es zwar bei den Dreien losgehen, aber nachdem alles besprochen war, ging es dann um 15:00 Uhr los – Abfahrt von Möglingen in Richtung Süden. Schon am Sindelfinger Wald war der Regenkombi fällig, also rein in den Kondom. (Das geschieht den Dreien recht – hätten sie nicht bis Samstag – Früh auf mich warten können!?)
Wegstrecke:
Autobahn Stuttgart bis Kirchheim Teck – dann über Hülben – Apfelstetten – Hochberg – Ertingen – links an Bad Saulgau vorbei, nach Beuren – Daisendorf – Bodensee – Übersetzen nach Konstanz. Konstanz à Switzerland: Wil – Bütschwil – Lichtensteig
- Übernachtung im Cafe Engel in Lichtensteig
Das Cafe Engel liegt zentral, mitten im Ort. Die Zimmer sind einfach aber schön und sauber.
2. Tag – Samstag, 23.06.07
Ich hatte versprochen, um 10:00 Uhr in Lichtensteig zu sein und deshalb saß ich bereits kurz vor 07:00 Uhr auf meiner YFAZER in Richtung Schweiz. Morgens auf dem Bike unterwegs sein, wenn sich die Sonne langsam vom Horizont entfernt, die Wolken ganz langsam dem strahlend blauen Himmel Platz machen und sich der dunkle Quecksilberstreifen des Thermometers stetig in Richtung 25 Grad drückt, das ist unser Ding. Und als Schlagsahnehäubchen hast Du dann Dein Bike unterm Hintern. Ob das Ding dann von einem 2- oder 4-Takmotor bzw. von 2-, 4 oder 6-Zylindern angetrieben wird ist scheiß egal, Hauptsache die Kurbelwelle dreht sich schnell genug und der Gummi auf den Rädern ist schön griffig und wird langsam heiß. Tja, genau so entwickelte sich dieser Samstag–Morgen für mich.
Nach einer angemessenen Warmlaufphase gab ich meiner Fazer an diesem Morgen so richtig die Sporen. Sie trug mich sicher über die A8 Richtung Stuttgart, dann über die A81, Richtung Singen, Schaffhausen, Winterthur und Wil nach Lichtensteig.
Bei Stuttgart war der Himmel noch zugezogen, wie ein dunkelgrauer, faltiger Duschvorhang und es nieselte auch leicht. Schon in Höhe von Rottenburg änderte sich dieser Zustand zunehmend und ich begann Hoffnung zu schöpfen. Als ich an Singen vorbei kam, waren nur noch ein paar weiße „Strahlewolken“ am Himmel zu sehen und nur der Schweizer Zöllner hat meiner Träumerei vom guten Wetter ein Ende gesetzt.
„Haben Sie etwas anzumelden“ fragte er. Mein Gott, hat der keine Augen im Kopf? Ich war lediglich mit einem Miniaturtankrucksäckchen bepackt, was soll ich da schon anmelden. ………………. „Nein, nichts anzumelden“. Dann er wieder – „und wo wollen sie hin“?
O.K., dachte ich das Spiel mach ich mit! Meine Antwort: „Zuerst mal in die Schweiz und von da aus nach Italien, Herr Zollbeamter“. Das saß!
Er wünschte mir in einem sehr freundlichen Ton eine gute Fahrt und ließ mich ziehen.
Gleich wieder Gashahn auf, aber…………….im Schwitzer Länd’le sollte man sich an die Limits halten, also bei Geschwindigkeitsbegrenzungen lieber slowly weiter.
Punkt 10:00 Uhr stand ich, wie ausgemacht direkt vor dem Restaurant-Hotel-Cafe Engel. Aber wo ich auch hinschaute, es war keiner der „holden Schwaben“ zu sehen. Dann erinnerte ich mich, dass Werner ganz beiläufig erwähnte, dass er in Richtung Wasserfluh – Klausenpass – Nesslau fahren wollte. Für mich war klar, dass die Burschen losgefahren sein mussten. Also Handy raus, kurz eine SMS abgesetzt und Vollgas weiter. Nach einigen Kilometern noch mal geschaut, ob Antwort da ist und tatsächlich, Werner, Andy und Jörg mussten gerade mal 40 Km vor mir sein. Also erhöhte ich die Drehzahl und am Klausenpass hatte ich sie eingeholt.
Im ländlich-gemütlichen „Gasthaus Sonne“ stärkten wir uns und nach einem gemütlichen Cappuccino ging es dann endlich gemeinsam und ganz heiter weiter. Allerdings kostete die 1,5 Ltr. Mineralwasser ohne Gas ganze 10 Fränklis, das war ein mächtig stolzer schwitzer Preis!
Bei merklich besserem Wetter machte es Spaß im Viererpulk wieder so langsam auf Touren zu kommen.
Wegstrecke: links weg Wasserfluh, Richtung Herisau nach – Waldstadt – rechts – Zürchersmühle – Grünau – Schwägalp (1352m) – Nesslau – Ebnat-Kappel – Rickenpass (1315m) – Schänis – Näfels – Linthal – Klausenpass (1948m) – Altdorf – Sustenpass (2224m) – Grimselpass (2165m) – Furkapass (2431m) – Oberalppass (2044m) à Disentis
Auf dem Weg den Sustenpass hinunter, machten wir dann die Begegnung mit der dritten Art. Wir fuhren jedenfalls den Pass hinunter, wo die Straßen durch den vortägigen Regen und den dadurch verursachten Abfluss vereinzelter Rinnsale stellenweise sehr nass waren. Hinter uns hatte ich schon eine ganze Weile einen super Sound -gesund dumpf, mit viel Druck- wahrgenommen. Jedenfalls stand plötzlich ein flaches Rennkit in meinem Rückspiegel. Lange brauchte ich nicht zu schauen, dann zog das Ding links an mir vorbei. Mit Getöse, schnell wie ein Pfeil und so flach, dass man es kaum erkennen konnte – ein RCB – Seventy Seven (8-Zylinder mit 382 PS auf 830 Kg Lebendgewicht) eines Schweizer Piloten.
Im rechts von der Straße gelegenen Biergarten trafen wir den „Racer“ und sprachen ihn auf sein Supergeschoss an. Durch die niedrige Leichtbauweise mit unheimlich breitem Radstand und mit „Walzen“, auf denen man hochkant eine Vesperplatte hätte anrichten können, liegt das Gefährt wie ein Brett auf der Straße.
Gegenüber einem Zweirad, mag es noch so schnell sein, hat dieser Seventy Seven zumindest in den Kurven immer Vorteile. Für diesen Spaß legte unser Schweizer Freund aber knapp 100TEuro auf den Ladentisch. Wirklich S c h i c k ! Wenn wir älter werden (….?) und keine Lust mehr aufs Motorradfahren haben sollten (…??) könnten wir uns vorstellen, dass solch ein Gefährt auch für uns der richtige Kick würde sein können, um uns in stabile Adrenalingefilde transportieren zu können!!?? Die Pässe waren ein Traum, wirklich schön zu fahren und kein grünes Männchen oder irgendeine Fotostation hatten wir gesichtet.
Bei Segnes – Acletta schauten wir uns nach einer Übernachtungsmöglichkeit um. Auf dem Weg von Segnes nach Disentis viel uns linker Hand das Hotel*** Sax auf. Schön im grünen gelegen lud es uns zum Stopp ein. Das Hotel wird auch im „Tourenfahrer“ empfohlen. Uns hat es auch gut gefallen, wenn da nicht der etwas vermuffelte Wirt gewesen wäre!! Ich denke aber, er hatte nur „seine Tage“!?
Ausgepackt, frisch gemacht und ab zum Abendessen. Die Bedienung war superfreundlich, das Essen war gut, das Bier war noch besser und so saßen wir beim ausgiebigen Motorradfachgespräch zusammen und quatschten uns fest bis „in die Puppen“. Am nächsten Morgen gab es Frühstücksbuffet vom Feinsten. Vor allen Dingen die große Platte mit frischem Bergkäse hatte es uns angetan.
- Übernachtung im Hotel Sax in Disentis
Hotel*** Sax (Rolf Roost) Via Sax 1, CH – 7180 Disentis/Muster – www.hotelsax.ch
Für das Zimmer mit Frühstück hatten wir 63 CHF, also 40 € bezahlt. Wir fanden’s angemessen. Keine Garage! Die Motorräder stehen auf dem Hauseigenen Parkplatz vor oder hinter dem Haus.
3. Tag – Sonntag, 24.06.2007
Der Sonntag-morgendliche Ausblick vom Zimmer des Hotel*** Sax auf die Oberalp war schon grandios und mein Bikerherz schlug beim Anblick des dunkelblauen Himmels gleich höher. Bestes Sonnenwetter, angenehme Temperaturen, also ein ganz anderes Wetter, als uns der Wetterbericht angekündigt hatte. Das brachte gleich super-gute – Laune-Stimmung.
(Bild 253)
Das Frühstück tat seinen Teil dazu und bereits um 09:00 Uhr fühlten wir uns wieder affengeil, nein besser gesagt – richtig fitt für den Tag. Ich wusste nicht genau, was Werner und sein tomtom mit uns vorhatten, aber das war auch nicht so wichtig. In dieser Gegend fährt man nicht lange gerade aus. Die Kurven kommen automatisch auf dich zugeflogen und beschäftigen Gas- und Kupplungshand genau so intensiv wie den Schaltfuß.
Wir zogen jedenfalls Richtung Funs, Mendel zum Lukmanier-Pass los und es sollte ein „Bilderbuchtag“ werden. Die Strassen waren wie leergefegt und wir hatten unseren Spaß. Dieser Sonntag hatte ohne Einschränkung seinen Namen verdient! Wir stoppten nur zum „Nötigsten“ meine Buben haben eben kleine Blasen!!), ansonsten hingen wir am Gashahn.
Wegstrecke: Nach Disenstis – Mustér rechts – Mendel – Lukmanierpass (1916m) – Bellizona – links Richtung Roveredo – Paso del san Bernardino – Splügenpass – Andallo Valtellino – Passo di San Marco – Algua – Clusone – Passo della Presolana – Isola – und kurz vor dem Passo di Croce Domini liegt rechts untenà Prestine
Gegen 18:00 Uhr fragten wir uns, wo wir wohl nächtigen könnten. Weit und breit nichts Adäquates in Sicht und so langsam rebellierte mein Magen. Jeder in meinem Freundeskreis weiß, dass ich zum Tier werden kann, wenn ich hungern muss!? In unserer Tourenfahrer-Empfehlung hatten wir gelesen, dass direkt nach Bormio auf dem Weg zum „Passo di Crocedomini“ ein, als sehr schön beschriebenes Motorradhotel, liegen musste, doch das war auch mit tomtom nicht zu finden.
Kurz entschlossen fragten wir am Wegesrand und folgten der eifrigen Händesprache eines Italieners. 2Km zurück, dann links in den Ort, dort ist ein Hotel ausgeschildert. Als wir vor dem parkähnlichen Eingang der empfohlenen Herberge standen, erkannten wir das Bild auf unserer Tourenfahrer – Empfehlung – unser Wunschhotel. Das Hotel*** Oasi Verde wird von Familie Tottoli geführt und ist eine absolute Empfehlung für jeden Biker, der in der Lombardei Halt machen möchte. Mario, das Oberhaupt der Familie hat uns abends persönlich betreut. Unterstützt wird er von seiner Frau, seiner Tochter (Service) und seinen 3 Söhnen (Küche).
Die Zimmer sind konsequent eingerichtet, mit Duschbad/WC, TV und Telefon. Das Haus an sich verfügt über ein Restaurant, eine Bar und einen Außenpool zur freien Verfügung. Das alles ist umsäumt von einem wunderschönen Garten. Unterstellplätze für die Bikes fehlen ebenso wenig wie ein Waschplatz und Werkzeug (falls es dann wirklich notwendig werden sollte). Die Söhne fahren selbst und haben massenweise Tourentipps, die direkt in die bergige Umgebung führen, für Tagestrips also hervorragend geeignet.
- Übernachtung im Hotel Oase Verde in Prestine …….für uns ein ****Sterne-Haus!!
Hotel Oase Verde, (Mario Tottoli) Via die Tornanti 4, I-25040 Prestine, www.hoteloasiverde.it
Das Doppelzimmer mit Dusche/WC und Frühstück kostet 40 € / Person nebst Garage.
Wir waren begeistert, verstauten unsere heiß gefahrenen Kisten auf dem Biker – Abstellplatz – natürlich überdacht und gut gesichert. Abends wird das Haupttor verschlossen und ein Bullterrier wacht über das Park-Gelände!!
Ungeduscht konnten wir an diesem Tag nicht zum Essen, denn wir hatten den ganzen Tag ein buchstäbliches „Bilderbuchwetter“, also zwischen 28 – 32 Grad und waren regelrecht nass geschwitzt. Erstmal rausgepellt aus dem Leder und runter unter die Dusche und dann geradewegs zum Essen. Schon beim Bestellen hatten wir den ersten Spaß. Der Kellner namens Roberto nahm es leicht und war gleich auf unserem Level!! Ebenso die sehr adrette Silvana, die uns jeden Wunsch vom Mund ablas (von lesen – nicht blasen!). Wir saßen also mit Mario und ließen uns die ganze Entwicklung seiner „Oase der Ruhe“ erläutern.
Er restaurierte das Hotel vor 4 Jahren (also 2003) und erweiterte den wunderschönen Gartenbereich um den großen Swimmingpool. Im Garten selbst haben er und seine Frau viele kleine Details versteckt, die sie liebevoll angeordnet haben. Ob das die Kerzen im Eingangsbereich, oder die eisernen am Rand angeordneten Tischchen sind. Eine wunderschöne Blumenvielfalt, Überall das Richtige am rechten Fleck. Man findet immer wieder eine Überraschung, ein kleines Fleckchen Grün mit einem extravaganten Blumengesteck, etc., etc., etc., einfach schön……
Vor 3 Jahren hat er dann, um das Geschäft zu beleben, Kontakt mit der Zeitschrift „Tourenfahrer“ aufgenommen und seither hat er mehr Gäste im Haus, vor allem auch in der Nebensaison. Das konnten wir gut nachvollziehen, denn wem es hier nicht gefällt, der findet auch anderswo nichts!!
Der Abend entwickelte sich, der Weißwein floss und Mario setzte noch das ein oder andere Gläschen „oben drauf“! Erst einmal ein Ramazotti und dann noch ein vorzüglicher Grapa – das war noch lange nicht alles!! Natürlich blieb es nicht bei einer Flasche des kühlen Weißweines und wir becherten bis einer von uns auf die Idee kam, uns nicht nur von innen, sondern auch von außen etwas Nasses zu gönnen. Also, ging es gegen 23:30 Uhr noch zum beleuchteten Außenpool. Auch unsere Tischnachbarn begleiteten uns und wollten noch baden gehen. Außer Werner, der hatte den Kopf behalten und meldete sich ins Bett ab. Die letzte Flasche Wein wurde dann am Poolrand gelehrt. Das war ein Abend, den wir sicher nicht so schnell vergessen werden, vor allem unser Bimota – Andi nicht, oder?????
Auf diesem Weg möchten wir uns noch einmal bei Mario und seiner Crew für den schönen Abend und vor allem für die gute Betreuung ganz herzlich bedanken. Wir können sicher sagen: „Die 4 verrückten alten Biker aus Old Germania kommen wieder, …..versprochen!!
4. Tag – Montag, 25.06.2007
An diesem Morgen wollten (!) wir in Richtung Gardasee weiter. Als der Morgen da und das Frühstück eingenommen war, waren die meisten von uns fitt. Nicht so unser Bimota – Andi. Er quälte sich zum Frühstück, brutzelte für uns dann großzügig die Spiegeleier, um sich dann kurz danach entschlossen in sich zu kehren! Was war geschehen?
Das ausgelassene Einkippen dieses weißen, italienischen Rebensaftes, an dem heiteren Vorabend hatte bei unserem Andi ins Kontor geschlagen und dort tiefe Krater hinterlassen, die sich allerdings nicht sichtbar z.B. im Reifenprofil, sondern an diesem wunderschön sonnigen Morgen für ihn spürbar, direkt unter der Schädeldecke eingefräst hatten. Er klagte ganz einfach über ungeheuerliche Kopfschmerzen und war sich auch nicht mehr ganz klar darüber, ob man ein Motorrad fahren oder nur schieben sollte!!
Da ist guter Rat teuer und zeitaufwendig! Nachdem wir drei unser Urteil abgegeben hatten, verordneten wir ihm ganz einfach einen Liegestuhl und viel Cola. Um 12:00 Uhr war er dann wieder soweit ansprechbar. Wir Drei beobachteten genüsslich, wie er sich auf seine Bimota begab, noch etwas zittrig, aber immerhin setzte er sich richtig herum drauf. Die ersten Kurven wurde er noch „begleitet“, zwei vor und einer hinter ihm. Das gab sich aber dann bald und spätestens nach dem ersten STOP, so gegen 15:30 Uhr nördlich des Gardasees, wo er bereits wieder feste Nahrung zu sich nahm, war er wieder der „Alte“.
WEGSTRECKE: Passo di Croce Domini – Bagolino – Idro See – Riva del Garda – Tenno – Stenico – Spiazzo – Carlo Magno – Mezzana – Passo del Tonale – Passo del Gavia – St. Antonio.
Letzte Übernachtung haben wir direkt auf einem Hochplateau, in St. Antonio, genommen.
4. Übernachtung in der Pension Albergo Castello **
I-23030 Valfurva, Via S. Antonio 78, Tel. 0039 0342/945709, info@castellovalfurva.com
Das Doppelzimmer mit Dusche/WC und Halbpension kostete uns ganze 39 € / Person. Unsere „Kisten“ haben wir im Hinterhof sicher untergestellt.
Eine gemütliche kleine Pension, mit familiärer Atmosphäre, schöne Zimmer mit sehr schönem Badezimmer, direkt neben einem rauschenden Alpbach. Und zum Abendessen ließen wir uns wieder (unser Andi etwas weniger) einen kühlen Weißwein servieren. ……P r a v i s i m o !! Einen schwarzen Fleck hatte allerdings dieser Aufenthalt für unseren Jörg! …………..er hat nach Schwabenmanier seine Geldbörse unter dem Kopfkissen liegen lassen!!!!!!!!?
5. Tag – Dienstag, 26.06.2007
Von Valfurva aus, traten wir Punkt 09:00 Uhr gespornt und gesattelt den Weg in Richtung Heimat an. Bis dahin warteten allerdings noch einige wunderschön gezirkelte Kurven auf uns, an denen wir uns noch austoben wollten.
Beeindruckend ist die Auffahrt zum Umbrail-Pass. Rechts ein riesiger Stausee und mitten drin ein Hotel, das herausragt wie ein altes Bollwerk. Sehr Eindrucksvoll.
Von Italien kommend fuhren wir vom Umbrail – Pass hinunter in die Schweiz hinein. Achtung, der Pass ist zwar schön, aber für übertriebene Vollgasfahrten keinesfalls geeignet. Die Schweizer haben hier (ich nehme an gezielt) einen Abschnitt von ca. 2 Km unasphaltiert belassen. Und genau in diesem Abschnitt stießen wir auf einen Hubschrauber der Schweizer Grenzwacht, bestückt mir 4 „Grenzern“, die eine Straßensperre aufgestellt hatten und Passkontrollen durchführten. Ich konnte es nicht glauben, aber genau das war ihr Ziel. Sie winkten uns alle Vier heraus und überprüften ganz freundlich unsere Papiere.
Erste Frage: Wo kommen sie her?
Unsere Antwort: …aus Italien!
Zweite Frage: Ja, das kann ja wohl nicht anders sein, odd’rr; ich meine von wo kommen Sie?
Antwort: ..aus Deutschland und jetzt kommen wir gerade von Valfurva – St. Antonio.
Dritte Frage: ..dann sind sie in Urlaub?
Antwort: Ja, das sind wir.
Der Grenzer weiter: …….Ja dann, weiterhin eine gute Fahrt!!
Aus dieser Gegebenheit schlossen wir, dass es in der Schweiz doch noch zünftig und gemütlich zugeht! Welches andere Land könnte sich den Luxus leisten, einen Hubschrauber mit 4 hochkarätigen Grenzern auf einen „Straßenstrich“ mitten in der Pampa zu schicken, bei dem ein stündliches Prüfaufkommen von höchstens 10 Fahrzeugen / täglich zu erwarten ist. Dann ging es am Idro See und direkt danach am Ledro See vorbei in Richtung Garda. Man hat den Eindruck, dass sich diese beiden gemütlichen Gewässer geradezu zum Schlummerschlaf in die Berglandschaft hineingelegt haben und sich dort unheimlich wohl fühlen.
Auf jeden Fall standen wir mit einem Schlag in Garda. Da wollten wir doch gar nicht rein, denn gemäß der vorgegebenen Route hätten wir Garda nur streifen dürfen. Vom Bagolino kommend, wollten wir bei dieser Hitze gleich weiter in das sich dort öffnende Tennotal. Die Unklarheiten nutzten wir für eine kurze Tankpause, dann hatte Werner’s tomtom die Orientierung wieder gefunden.
Also so schnell als nur möglich wieder raus aus dem Riva del Garda – Getümmel und hinein in die sonnengeschützte Berglandschaft. In Richtung Tenno – Ballino kommt rechts ein glasklar grüner Stausee, der Tenno See. So etwas bekommt man selten unter die Augen. Die sich dort hoch schlängelnde Bergstrasse führt direkt oberhalb des Sees vorbei. Von oben herunter kann man dann das smaragdgrüne, fast türkisfarbene Wasser bewundern. Übrigens ist der Ausblick auf den Gardasee von hier oben traumhaft, aber wer schon die Zeit, bei Tempo 80 – 130 km/h hinter sich zu schauen!??
Dann kam Kohldampf auf! Der Magen knurrte und quakte, also war Essen fassen angesagt. Wir hielten an einer direkt an der Straße gelegenen kleinen Kneipe. Belegte Brötchen und ein Glas Wasser (?) reichten aus. Das Wetter war herrlich und wir streckten für ein paar Minuten die Füße unter die runden Biertische. Gut gestärkt fuhren wir dann nach einer Stunde weiter in Richtung Reschenpass. In unserem Reschen – Pass – Stamm – Restaurant gönnten wir uns noch einen echten italienischen Cappuccino mit einem Apfelstrudel (ohne Sahne!??), bevor wir uns aus Italien verabschiedeten.
Dann direkt am Reschen noch schnell getankt und weiter……….……..dachten wir!? Aber hier stellte Jörg den Verlust seines allzu sehr geliebten Brustbeutels fest, in dem noch ca. 300Euro schliefen! Er war nicht mehr da und die Kohle natürlich auch nicht! Aber wo sollte er sein, wenn nicht an Jörgs Brust?????
…………….…………..aaaaaaaaaaahhhhhh,,,,,,es viel ihm wieder ein!!! Er hatte ihn in Valfurva im Albergo Castello unter’m Kopfkissen liegen lassen. Ach du liebe Scheiße, dachte ich – das ist doch typisch für den Schwoob, dessen Job es ist, auf’s Geld aufzupassen!
Kurz angerufen und festgestellt dass es doch noch genau da lag, wo er es gebunkert hatte. Vier Tage später kam der Brief mit dem Geld. Da kann man sehen, dass es auch im Ausland ehrliche Menschen gibt. Ob das in Deutschland so abgelaufen wäre????? Dieses Theater war nach 90 Minuten überstanden, dann aber nix wie los! Wir hatten den Reschen schon fast hinter uns, waren also fast ganz unten angekommen, als wir auf tausende Rennradfahrer trafen, die uns zur Schneckengangart zwangen. Es war kein Vorbeikommen! Nach einer 1/4 Stunde war der Spuk Gott sei Dank auch vorbei. Wir hatten die Radler hinter uns gebracht.
Nach dem Hahntennjoch bekamen wir doch noch einmal Lust auf Süßes! In Elmen fuhren wir rechts raus, um einen Cafe zu trinken. Dann ging es weiter in Richtung Tannheim, Oberjoch. Das mussten wir noch mitnehmen, aber das Wetter gönnte es uns die Kurverei nicht. Schon bei der Anfahrt in das Kurvengetümmel fing es an zu tröpfeln und nur wenig später zu gießen!! Regenkombis waren Pflicht. Also schnell raus und drüber gestreift. Und dann war uns das Hahntennjoch egal, wir ließen es links liegen und verzogen uns auf Landstraße in Richtung Autobahn àKempten, Ulm, Stuttgart. Kaum rechts abgebogen war der Regenspuk zu Ende und bis vor die Haustür hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns.
Was uns sonst noch aufgefallen ist?
Für die Fahrt durch die Alpen, ob Schweiz, Österreich oder Italien, können wir nur jedem Biker ans Herz legen, innerhalb geschlossener Ortschaften die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten – na ja plus 10% geht da vielleicht gerade noch. Diese Verhaltensweise empfiehlt sich auch auf viel befahrenen Landstraßen. Auf Landstraßen, die sich abgelegen dahin ziehen, kann man schon mal mehr Gas geben.
Auf den Pässen haben wir nie Polizei gesehen, auf den teuer bemauteten Pässen schon gar nicht. Im Gegenteil, dort hatten wir den Eindruck, dass diese Straßen als „Rennstrecken“ freigegeben sind! Ansonsten hielten wir uns in der Schweiz sehr mit der Gashand zurück. In Österreich wird immer mehr kontrolliert und vor allem mit Handpistolen „gemessen“ – also verschärfte und weitsichtige Vorsicht ist dort geboten.
In Italien ist der Staat wohl auch auf die harten Biker – Euros angewiesen, denn im einstigen Schlaraffenland der Soundtüten und Vollgasstrecken, wird es zusehends leiser bzw. langsamer. Wir hatten bisher zwar nur eine „Feindberührung“, aber dass die „Blaufräcke“ uns wegen der (selbstverständlich TÜV-abgenommenen) Auspuffanlagen anhielten, hat uns sprachlos gemacht! Ansonsten fahren die Einheimischen weiterhin gnadenlos, mit fast hinten anstehendem Gasgriff durch die geschlossenen Ortschaften. Dass bei dieser Fahrweise nichts passiert, verblüfft uns immer wieder. Und nur die Italiener selbst haben dort einen Freibrief!
Kommt man dann nach Old Germany erkennt jeder sofort eine ganz andere Welt. Hier herrscht Ordnung!!!!? Die Straßen sind freier, sauberer und noch viel „überwachter“! Grünlinge mit Pistolen, denen es Spaß macht, die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer zu testen, oder fest installierte Radarinspekteure die an vielen Ortsaus- und -einfahrten stehen. Hier im Land ist eben Disziplin angesagt und wer sich daran nicht hält, muss großvolumig in den Geldbeutel greifen! Wer sich auf der Strecke nicht auskennt und weiß, wo die gnadenlose Gefahr droht, sollte sich also eher vorsichtiger und mit geduckter Haltung seinem Ziel nähern. Denn, ….der Weg ist unser Ziel und das wird bei uns immer noch von der Gashand bestimmt!
Unser Fazit: Wir hatten 1.870 Km abgespult und uns wieder einmal pudelwohl gefühlt. Und jedem von uns haben „unsere“ 5 Tage wieder riesigen Spaß gemacht. Kein Wunder, Vier mit dem gleichen Fahrstil, der gleichen Einstellung, den tiefgründigen Beiträgen in den Benzingesprächen und über das weibliche Geschlecht abends beim kühlen Bier oder einem guten Glas Wein, die kann nur eines treiben: Männerfreundschaft – ein Mann, ein Wort – Vier Biker!
Da spielt es keine Rolle, ob der eine durchgeknallt, der andere total verrückt, oder ob der Dritte und Vierte eine, oder mehrere an der Waffel haben!!
Na klar, „wir Vier von der Tankstelle“ fahren nun schon das X’te mal zusammen auf unsere jährliche Tour und wir kennen unsere Stärken (!???).
………………..und wir freuen uns heute schon auf die nächsten Jahre – dann ist ggf. Ralf wieder dabei und es geht wieder in die Pyrenäen – von Narbonne bis an den Atlantik und zurück, hoffentlich!
Und in 2009 sind dann endlich die Seealpen dran, falls das Wetter mitspielt!!!!
2021-012-08 / JR